Baloise erzielt Gewinn von über 700 Millionen Schweizer Franken

Baloise erzielt Gewinn von über 700 Millionen Schweizer Franken
Hauptsitz der Baloise Versicherung AG in Basel (Foto: Ralph Dinkel)

Basel (CH) Der Aktionärsgewinn für das Geschäftsjahr 2022 liegt mit CHF 548.0 Mio. um 6.9% tiefer als im Vorjahr (2021: CHF 588.4 Mio.). Einmalig positiv auf den Gewinn wirkten nicht mehr benötigte Reserven aufgrund des geplanten Verkaufs des deutschen Krankenhaushaftpflichtgeschäfts sowie zinsbedingter Reserveauflösungen aus dem Unfall- und Krankengeschäft der Schweiz. Belastet wurde der Gewinn durch Reserveverstärkungen aufgrund der gestiegenen Inflation. In Summe belasten diese Effekte den Gewinn negativ mit CHF 37.2 Mio. Einen starken Beitrag zum Gewinn leistete insbesondere das Schweizer Lebengeschäft, das von einem Anstieg der Zinsen sowie den kontinuierlichen Optimierungen im Bestand der Lebensversicherungen profitierte. In Summe trugen alle Geschäftsbereiche zum soliden Gewinn von Baloise bei. Der Vorsteuergewinn (EBIT) der Gruppe lag bei CHF 705.3 Mio. (2021: CHF 722.5 Mio.).

Das Geschäftsvolumen der Gruppe verringert sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von Verschiebungen im traditionellen Lebengeschäft mit der beruflichen Vorsorge, tieferen Volumina im Geschäft mit anlagegebundenen Lebensversicherungen sowie Währungseffekten. Gesamthaft resultierte ein Rückgang des Geschäftsvolumens um 8.7% auf CHF 8‘760.9 Mio. (2021: CHF 9'591.1 Mio.). In Lokalwährung beläuft sich der Rückgang auf 5.1%.

Nichtlebengeschäft mit höherem Ergebnisbeitrag; Schaden-Kosten-Satz durch Reserveverstärkung für Inflationseffekte belastet
Im Nichtlebengeschäft konnte währungsbereinigt in allen Märkten ein positives organisches Wachstum erzielt werden. In CHF resultierte ein Rückgang von 2.3% auf CHF 3’969.1 Mio. (2021: CHF 4'063.4 Mio.), in Lokalwährung beträgt das Wachstum 2.4%. Im Markt Schweiz konnten die gebuchten Bruttoprämien um gute 2.7% auf CHF 1'429.9 Mio. gesteigert werden (2021: CHF 1'392.7 Mio.).

Die belgische Einheit wies in Lokalwährung ein leichtes Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 0.7% aus. In CHF resultierte ein Rückgang der gebuchten Bruttoprämien um 6.4% auf CHF 1'538.9 Mio. (2021: CHF 1'644.3 Mio.). In Deutschland konnten wir in Lokalwährung ein ansprechendes Wachstum von 5.2% erzielen. In CHF resultierte ein Rückgang um 2.2% auf CHF 802.5 Mio. (2021: CHF 821.0 Mio.).

Das Luxemburger Geschäft erzielte ein Bruttoprämienvolumen von CHF 141.8 Mio. In Lokalwährung entspricht dies einem Wachstum von 2.7%, in CHF einem Rückgang von 4.5% (2021: CHF 148.5 Mio.).

Der Vorsteuergewinn (EBIT) des Nichtlebengeschäfts konnte trotz der Reserveverstärkungen zur Abfederung der Inflationseffekte um 5.9% auf CHF 321.7 Mio. gesteigert werden (2021: CHF 303.9 Mio.). Die eingangs erwähnten Einmaleffekte belasten den Schaden-Kosten-Satz netto mit 1.4 Prozentpunkten. Trotzdem wurde der Wert auf gute 91.9% verbessert (2021: 92.6%), was einerseits auf die im Vergleich zum Vorjahr geringere Schadenlast sowie tiefere Kosten zurückgeführt werden kann.

Erneut sehr guter Ergebnisbeitrag im Lebengeschäft aufgrund der verbesserten Zinssituation sowie Optimierungen im Businessmix
Das Geschäftsvolumen des Lebengeschäfts reduzierte sich in CHF um 13.3% beziehungsweise um 10.6% in Lokalwährung auf CHF 4'791.8 Mio. (2021: CHF 5'527.7 Mio.). Ausschlaggebend für diesen Rückgang ist hauptsächlich der sich manifestierende Trend, dass teilautonome Lösungen im Schweizer Kollektiv-Lebengeschäft dem Vollversicherungsmodell vorgezogen werden.

Entsprechend sehen wir eine Verringerung der Prämien im traditionellen Lebengeschäft um 6.8% auf CHF 3’160.8 Mio. (2021: CHF 3'389.7 Mio.), wobei dies zum Grossteil auf das Schweizer Geschäft mit einem Rückgang von 7.9% auf CHF 2’512.6 Mio. zurückzuführen ist (2021: CHF 2’727.8 Mio.).

In Deutschland konnte dank des erhöhten Neugeschäfts mit Biometrieprodukten und Altersvorsorge in Lokalwährung ein Prämienwachstum von 4.2% auf CHF 385.4 Mio. erzielt werden (2021: CHF 397.9 Mio.). In CHF war die Prämienentwicklung um 3.1% rückläufig.

In Belgien konnten die gebuchten Bruttoprämien des Lebengeschäfts um gute 3.4% auf CHF 195.7 Mio. gesteigert werden (2021: CHF 189.3 Mio.). In Lokalwährung entspricht der Zuwachs starken 11.2%.

In Luxemburg war das Geschäft rückläufig und es resultierte ein Prämienvolumen von CHF 66.9 Mio. (2021: CHF 74.5 Mio.).  

Das Volumen der Prämien mit Anlagecharakter ist im Vergleich zum Vorjahr mit einer Veränderung von -23.7% deutlich rückläufig und lag per Jahresende bei CHF 1'631.0 Mio. (2021: CHF 2'138.0 Mio.). Wie in der jüngeren Vergangenheit zu beobachten war, reagiert das «Freedom of Service»-Geschäft, das hauptsächlich aus Luxemburg betrieben wird, empfindlich und mit hoher Volatilität auf Marktunsicherheiten. Die Entwicklung der Kapitalmärkte im Jahr 2022 sowie die hohe Unsicherheit aufgrund des Krieges in Europa widerspiegeln sich in einem deutlichen Prämienrückgang für das vergangene Geschäftsjahr.

Das EBIT des Lebengeschäfts konnte im Jahr 2022 erneut auf einem hohen Niveau gehalten werden und lag im Geschäftsjahr bei sehr guten CHF 376.7 Mio. (2021: CHF 406.7 Mio.). Dies ist etwas tiefer als der Vorjahreswert, der aber aufgrund einer sehr positiven Kapitalmarktentwicklung im Jahr 2021 aussergewöhnlich hoch war. Dank der kontinuierlichen Optimierungen des Businessmix, Gewinnbeiträgen aus unserem Immobilienportfolio, sowie durch die verbesserte Zinssituation, konnte im Jahr 2022 wieder ein hervorragender Gewinnbeitrag erzielt werden. Die Neugeschäftsmarge im Lebengeschäft stieg im Geschäftsjahr 2022 aufgrund der höheren Zinsen auf 53.5% (2021: 39.0%). Die Zinsmarge verbesserte sich auf gute 117 Basispunkte (2021: 108 Basispunkte). Der Anstieg resultierte durch höhere laufende Erträge, während der durchschnittliche Garantiezins auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr lag.

Die Entwicklung der Perspectiva Sammelstiftung profitierte vom Trend hin zu teilautonomen Sammelstiftungen und verlief 2022 sehr zufriedenstellend. Der Kundenbestand konnte im achten operativen Jahr erneut kontinuierlich weiter ausgebaut werden und liegt per Jahresende 2022 bei 4’427 Firmen mit rund 19’600 Versicherten und ca. CHF 1.4 Mrd. Stiftungsvermögen. Trotz des von Vorsicht geprägten Umfelds geht der Trend in Richtung teilautonome Vorsorgelösungen weiter.

Versicherungsgelder: solide Anlagerendite in einem sehr herausfordernden Marktumfeld
Der Krieg in der Ukraine und steigende Inflation prägten die Weltwirtschaft im vergangenen Jahr. Am Obligationenmarkt führte dies zu starken Zinsanstiegen. Der globale Aktienmarkt verlor zudem beinahe 20% an Wert im Verlauf des Jahres. Angesichts des sehr herausfordernden Marktumfelds kann mit CHF 1'123.0 Mio. ein gutes Anlageergebnis auf Versicherungsgeldern ausgewiesen werden (2021: CHF 1’351.2 Mio.). Der laufende Ertrag konnte infolge der weiteren Umschichtungen von Obligationen zu Private Debt mit CHF 1’085.7 Mio. sogar auf dem Niveau des Vorjahrs (2021: CHF 1’088.0 Mio.) gehalten werden. Die Brutto-Wertberichtigungen liegen im Vergleich zum Vorjahr um CHF 76.9 Mio. höher und sind im Wesentlichen auf die rückläufige Marktentwicklung zurückzuführen. Der in der Erfolgsrechnung erfasste Gewinn von CHF 414.0 Mio. ist im Lichte dieser Entwicklungen erfreulich ausgefallen (2021: CHF 507.4 Mio.). Gestiegene Währungsabsicherungskosten sowie der rückläufige Euro-Franken-Kurs belasten das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um zusätzliche CHF 66.1 Mio. Dennoch erwies sich die Anlagerendite auf den Versicherungsgeldern mit 2.0% als resilient (2021: 2.2%). Die nicht realisierten Mehrwerte sind aufgrund der deutlich gestiegenen Zinsen und Spreads sowie der Aktienmarktkorrektur um CHF 5.7 Mrd. gesunken. Die IFRS-Performance der Versicherungsgelder (einschliesslich der nicht erfolgswirksamen Netto-Wertveränderungen der Kapitalanlagen, aber ohne Wertänderung der bis zum Verfall gehaltenen Fremdkapitalinstrumente) liegt mit -8.1% unter der IFRS-Performance des Vorjahrs von 1.4%.

Die gesamten verwalteten Assets under Management (AuM) des Asset Managements von Baloise lagen per 31. Dezember 2022 bei CHF 55.8 Mrd., was einer Wertveränderung von –15.1% gegenüber dem Vorjahresendwert von CHF 65.7 Mrd. entspricht. Der Rückgang erklärt sich durch den Zinsanstieg und die dadurch entstandene Wertminderung auf dem Obligationenportfolio bei den Versicherungsgeldern sowie durch die rückläufigen Aktienmärkte und den schwachen Euro-Franken-Kurs. Dank des vorteilhaften Businessmixes hielten sich die Gebühreneinnahmen im Vergleich zu Entwicklung der AuM gut.

Fortgesetztes Wachstum im Drittkundengeschäft
Trotz des generell schwierigen Anlagemarkts konnte das bisherige Wachstum weitergeführt werden. Im Drittkundengeschäft flossen für das Jahr 2022 Net New Assets in Höhe von CHF 960.0 Mio. zu. Dies entspricht dem Wachstum aus dem Vorjahr. Die verwalteten Vermögen sind marktbedingt um –5.9% von CHF 13.4 Mrd. auf CHF 12.6 Mrd. gesunken. Für institutionelle Anleger wurde unter anderem erfolgreich eine Privatmarktstrategie für Infrastrukturfremdkapital lanciert, für die ein erstes Closing in der Höhe von EUR 75 Mio. verzeichnet wurde. Ganz im Zeichen des in der Berichtsperiode neu lancierten einheitlichen Baloise Brands trug auch dieses Jahr die Zusammenarbeit zwischen Asset Management und Bank zu den Net New Assets bei. In der Berichtsperiode wurden uns CHF 268.5 Mio. an Vermögen zur Verwaltung anvertraut.

Seit 160 Jahren ein attraktives Investment – Baloise erhöht Dividende zum dreizehnten Mal in zwanzig Jahren, neu auf CHF 7.40
Das konsolidierte Eigenkapital zum Jahresabschluss 2022 hat sich gegenüber der Berechnung zum Halbjahresabschluss 2022 reduziert und liegt bei CHF 4'552.1 Mio. (30.06.2022: CHF 5'021.0 Mio.). Wie bereits im August 2022 kommuniziert, hat der deutliche Zinsanstieg im Verlauf des Jahres zu einer Tieferbewertung von festverzinslichen Kapitalanlagen geführt, was sich wiederum buchhalterisch negativ auf das Eigenkapital ausgewirkt hat. In den letzten zehn Jahren hatte sich das Eigenkapital durch die fallenden Zinsen und die damit einhergehende Höherbewertung von Kapitalanlagen mit attraktiveren Zinssätzen in der Tendenz kontinuierlich aufgewertet. Dieser Effekt drehte sich 2022 erwartungsgemäss durch den nachhaltigen Zinsanstieg erstmals wieder um.

Die Kapitalausstattung von Baloise ist aber nach wie vor komfortabel, wie auch Standard & Poor’s im Juni 2022 mit dem «A+»-Rating für die Baloise Gruppe erneut bestätigte. Sie würdigte die ausgezeichnete Kapitalisierung von Baloise, die gemäss dem S&P-Kapitalmodell oberhalb des AAA-Niveaus liegt, die hohe operative Ertragskraft, das starke Risikomanagement und die starke Wettbewerbsposition in den ertragreichen Kernmärkten. Der vollständige Bericht kann auf www.baloise.com/ratings eingesehen werden.

Im Swiss Solvency Test (SST) wird per 1. Januar 2023 eine Quote oberhalb von 230% erwartet.

Der Verwaltungsrat der Bâloise Holding AG zeigt sich aufgrund der hohen operativen Ertragskraft zuversichtlich bezüglich des nachhaltigen Erfolgs von Baloise und schlägt deshalb an der Generalversammlung 2023 eine um CHF 0.40 erhöhte Dividende von CHF 7.40 pro Aktie vor. Damit hat Baloise in den letzten 20 Jahren die Dividende insgesamt dreizehn Mal erhöht. Die durchschnittliche jährliche Dividendensteigerung über die letzten 10 Jahre beträgt dabei über 5%, was unsere Attraktivität als nachhaltig erfolgreiches Investment unterstreicht.

Weiteres Wachstum durch Innovationen, nachhaltige Geschäftsstrategie schreitet weiter voran, erste Kostensynergien sichtbar
Im ersten Jahr des neuen Strategieprogramms «Simply Safe: Season 2» konnte Baloise insgesamt rund 173'000 neue Kundinnen und Kunden dazugewinnen. Ein wesentlicher Beitrag resultiert hierbei auch von den Ökosystem-Innovationsinitiativen.

Die Innovationsprojekte und die Ökosysteme Heim und Mobilität erzielten Umsätze in der Höhe von CHF 82.5 Mio. (2021: CHF 70.4 Mio.). Massgeblich dazu beigetragen hat der Baloise Digitalversicherer FRIDAY mit einem Prämienvolumen von CHF 51.9 Mio. In Lokalwährung ist FRIDAY um 5.9% gewachsen.

Zudem sehen wir erste Effizienzsteigerungen, die sich wachstumsadjustiert seit Lancierung der zweiten Phase von Simply Safe auf rund CHF 50 Mio. belaufen.

Im Jahr 2022 wurden bestehende Nachhaltigkeitskriterien geschärft und in weiteren Geschäftsprozessen verankert. Dabei wurden sie auf Qualität sowie Anwendbarkeit überprüft. Damit einher geht zum Beispiel die transparentere Berichterstattung bezüglich Nachhaltigkeitskriterien in unseren Underwriting-Prozessen. Auch unsere Richtlinien für verantwortungsbewusstes Investieren wurden an die sich wandelnden regulatorischen Entwicklungen weitsichtig angepasst und per 1.Januar 2023 in Kraft gesetzt. Die ESG-Ratings von MSCI und Sustainalytics konnten im Jahr 2022 erneut verbessert werden. So wird Baloise von MSCI derzeit mit der zweithöchsten Stufe AA bewertet. Die Risikoexponierung von Baloise wurde durch Sustainalytics weiter auf derzeit 20.4 abgesenkt.

Baloise ist 2022 in die neue strategische Phase «Simply Safe: Season 2» gestartet, die bis 2025 andauern wird. Dabei bauen wir auf den Erfolgen der ersten strategischen Phase auf und fokussieren mit ambitionierten Zielen weiterhin auf die Anspruchsgruppen Kunden, Aktionäre und Mitarbeitende. Wir wollen bis zum Ende des Geschäftsjahrs 2025 insgesamt 1.5 Mio. neue Kunden gewinnen, CHF 2 Mrd. Barmittel generieren, wovon 60% bis 80% als Dividende ausbezahlt werden sollen und zu den Top 5% aller Arbeitgeber in Europa gehören. Zur Messung des letzten Ziels wurde 2022 ein deutlich erweiterter Benchmark mit europäischen Unternehmen aus verschiedenen Industrien evaluiert. Die Startmessung positioniert uns in den Top 36% dieser Unternehmen.

«Unser Unternehmen feiert dieses Jahr den 160. Geburtstag. In den letzten eineinhalb Jahrhunderten hat Baloise immer wieder die eigene Resilienz und Anpassungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Ich bin überzeugt, dass uns dies helfen wird, trotz der Einflüsse des Krieges in Europa, der anhaltenden Inflation und der Lieferkettenengpässe die Erwartungen aller unserer Stakeholder zu erfüllen und auch künftig an die Erfolge der Vergangenheit anzuknüpfen. Dies wäre nicht möglich ohne den täglichen Einsatz aller Kolleginnen und Kollegen, bei welchen ich mich herzlich für das Geleistete bedanken möchte», sagt CEO Gert De Winter abschliessend.

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