Dätwyler ist strategisch stark positioniert

Dätwyler ist strategisch stark positioniert
Dätwyler ist strategisch stark positioniert

Altdorf (CH) Dätwyler hat 2022 den Umsatz im fortgeführten Geschäft um 21.4% auf CHF 1'150.6 Mio. gesteigert. Währungs- und akquisitionsbereinigt entspricht dies einem organischen Wachstum von 10.4%. Mit einem Betriebsergebnis (EBIT) von CHF 149.2 Mio. erzielte Dätwyler eine EBIT-Marge von 13.0% und erreichte damit das im Mai kommunizierte Ziel. Der Generalversammlung wird eine Bardividende von CHF 3.20 pro Inhaberaktie beantragt, was einer Ausschüttungsquote von 51.9% entspricht. Durch die Akquisitionen von QSR und Xinhui, dem zweiten Healthcare-Werk in Indien und Fortschritten in Wachstums- und Innovationsprojekten hat Dätwyler ihre strategische Position weiter gestärkt. Für 2023 strebt Dätwyler eine Verbesserung des Geschäftsergebnisses an.

Dätwyler hat 2022 dank starken Marktpositionen in einem schwierigen Umfeld seine im Mai kommunizierten Ziele erreicht. Der Umsatz hat im Vergleich zum Vorjahr um 21.4% auf CHF 1'150.6 Mio. zugenommen (Vorjahr CHF 947.6 Mio., fortgeführte Geschäftsbereiche). Bereinigt um die negativen Währungseffekte von CHF 23.7 Mio. und die erstmals konsolidierten Umsätze von QSR und Xinhui von CHF 127.9 Mio. entspricht dies einem organischen Wachstum von 10.4%. Rund ein Drittel des organischen Wachstums stammt aus den umgesetzten Preiserhöhungen.

Margendruck wegen deutlich höherer Inputkosten
Den bisherigen starken Anstieg der Inputkosten durch die geopolitischen Entwicklungen und die zunehmende Inflation konnte Dätwyler in allen Geschäftseinheiten an die Kunden weitergeben. Aufgrund der zeitverzögerten Wirkung der umgesetzten Preiserhöhungen und Kosteneinsparungen geriet die Marge aber unter Druck. Das Betriebsergebnis (EBIT) ging auf CHF 149.2 Mio. zurück (Vorjahr CHF 160.4 Mio., fortgeführte Geschäftsbereiche). Dies entspricht einer EBIT-Marge von 13.0% (Vorjahr 16.9%). Im EBIT enthalten sind zudem negative einmalige Effekte aus Warenvorräten in den Akquisitionsbilanzen sowie aus Abschreibungen auf Aktiven aufgrund der vorläufigen Schliessung der ukrainischen Tochtergesellschaft von insgesamt rund CHF 7.5 Mio. Das Nettoergebnis belief sich auf CHF 104.8 Mio. (Vorjahr CHF 123.7 Mio., fortgeführte Geschäftsbereiche). Dies entspricht einem Gewinn pro Aktie von CHF 6.16 (Vorjahr CHF 7.28, fortgeführte Geschäftsbereiche).

«Dätwyler hat das anspruchsvolle 2022 gut gemeistert. Mit den getätigten Übernahmen von QSR und Xinhui, dem Ausbau des indischen Healthcare-Produktionsstandorts sowie vielversprechenden Fortschritten in diversen Wachstums- und Innovationsprojekten haben wir eine starke strategische Position», sagt Dätwyler CEO Dirk Lambrecht.

Dividendenausschüttung von über 50%
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung eine Bardividende von CHF 3.20 pro Inhaberaktie (Vorjahr CHF 4.20) und von CHF 0.64 pro Namenaktie (Vorjahr CHF 0.84). Mit einer Dividendensumme von CHF 54.4 Mio. und einer Ausschüttungsquote von 51.9% wahrt Dätwyler das Gleichgewicht zwischen Dividendenausschüttung und Stärkung der Bilanz. Im Vorjahr hatte das ausgewiesene Nettoergebnis von CHF 194.0 Mio. einen ausserordentlichen Beitrag von CHF 70.3 Mio. aus dem operativen Geschäft und aus dem Verkauf des Onlinedistributors Reichelt enthalten.

Healthcare Solutions mit zweistelligem organischem Wachstum
Die Business Area Healthcare Solutions hat den Umsatz 2022 auf CHF 520.3 Mio. (Vorjahr CHF 466.8 Mio.) gesteigert. Währungs- und akquisitionsbereinigt entspricht dies im Vergleich zum Vorjahr einem organischen Wachstum von 13.0%. Der Umsatz mit Komponenten für Covid-Impfstoffe hat wie erwartet abgenommen, mit steigender Tendenz gegen Ende Jahr. Die deutlich gestiegenen Kosten für die Inputfaktoren konnte Dätwyler im Verlauf des Berichtjahrs an die Kunden weitergeben. Die zeitverzögerte Wirkung der Preiserhöhungen sowie die ungünstige Entwicklung des Produktmix führten zu einem Rückgang der EBIT-Marge auf 20.4% (Vorjahr 22.4%) Das absolute Betriebsergebnis (EBIT) war mit CHF 106.3 Mio. jedoch leicht höher als im Vorjahr (CHF 104.6 Mio.).

Industrial Solutions mit starkem zweiten Halbjahr
Die Business Area Industrial Solutions hat 2022 ihren Umsatz um 30.2% auf CHF 636.1 Mio. (Vorjahr CHF 488.4 Mio.) gesteigert. Bereinigt um die negativen Währungseffekte und den erstmals konsolidierten Umsatz von QSR für acht Monate von CHF 112.8 Mio. entspricht dies einem organischen Wachstum der bisherigen drei Business Units von 7.5%, mit zunehmender Dynamik im zweiten Halbjahr. Aufgrund der wesentlich höheren Inputkosten und der nur zeitverzögert wirkenden Preiserhöhungen hat sich der Betriebsgewinn (EBIT) auf CHF 42.9 Mio. (Vorjahr CHF 55.8 Mio.) reduziert. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 6.7% (Vorjahr 11.4%). Darin enthalten sind negative einmalige Effekte aus Warenvorräten in den Akquisitionsbilanzen sowie aus Abschreibungen auf Aktiven aufgrund der vorläufigen Schliessung der ukrainischen Tochtergesellschaft von rund CHF 7.5 Mio.

Wertsteigernde strategische Akquisitionen
Mit der Übernahme von QSR ist Dätwyler per Anfang Mai 2022 zum führenden globalen Anbieter von systemkritischen Dichtungslösungen für elektrische Steckverbindungen für diverse Industrien geworden. Durch mehrere Megatrends wie Elektrifizierung, Konnektivität, Internet-der-Dinge und Industrie 4.0 bieten sich für die Dichtungen und Komponenten von QSR attraktive Wachstumschancen. Mit QSR stärkt Dätwyler ihre Markpositionen in Nordamerika und in Asien und reduziert mit einem Pro-forma-QSR-Jahresumsatz 2022 von CHF
168.5 Mio. und rund 1'500 Mitarbeitenden die Abhängigkeit vom europäischen Markt. Bezüglich Strategie, Kernkompetenzen und Kultur passt QSR bestens zu Dätwyler. Dies zeigt sich auch bei den Integrationsarbeiten, welche nach Plan verlaufen und unter anderem bereits zu mehreren Cross-Selling-Projekten mit der Business Unit Mobility geführt haben.

Bereits per Anfang März 2022 hat Dätwyler die Übernahme des chinesischen Unternehmens Yantai Xinhui Packing mit rund 200 Mitarbeitenden und über CHF 15 Mio. Jahresumsatz vollzogen. Mit Xinhui erschliesst sich Dätwyler mit einem eigenen lokalen Werk den direkten Zugang zum schnell wachsenden chinesischen Healthcare- Markt. Die Integrationsarbeiten verlaufen trotz Pandemie nach Plan. Die Aufwertung des Produktionsstandards und des Produktportfolios hin zu höherwertigen Komponenten ist auf Kurs. Dank den Kundenkontakten und der Verkaufsorganisation von Xinhui konnte Dätwyler den Healthcare-Umsatz in China bereits im Berichtsjahr deutlich steigern.

Vielversprechende Wachstums- und Innovationsprojekte
Dätwyler hat im Berichtsjahr auch wichtige und vielversprechende Wachstums- und Innovationsprojekte vorangetrieben und zum Teil abgeschlossen. So hat der bestehende Standort in Indien das zweite Healthcare- Werk erfolgreich in Betrieb genommen. Und im Schweizer Werk ist der Ausbau der Produktionsanlagen für die Business Unit Food & Beverage weitgehend umgesetzt. Diese Kapazitätserweiterungen bilden eine wichtige Grundlage für das angestrebte profitable Umsatzwachstum in wenig zyklischen und langfristig wachsenden Märkten in den kommenden Jahren. Die Business Unit Mobility arbeitet erfolgreich an der Transformation zur Elektromobilität und steigert kontinuierlich den Anteil der Projekte für Anwendungen im Elektrofahrzeug.

Diverse neue Technologien wie Smart-Rubber, thermisch leitfähige und elektrisch isolierende Materialien eröffnen attraktive neue Anwendungen im Fahrzeug der Zukunft. Mit den elektroaktiven Polymeren in Stapelbauweise hat Dätwyler im Berichtsjahr eine wichtige Technologie mit Patenten abgesichert. Das Unternehmen ist überzeugt, dass die elektroaktiven Polymere in einzigartiger Stapelbauweise dank ihren vielen Vorteilen das Potenzial haben, um langfristig zu einer der umsatzstärksten Produktlinien zu werden. Am Schweizer Standort hat Dätwyler im Berichtsjahr neue zentrale Technologie- und Innovationslabore zur chemischen und physikalischen Analyse von Materialien und Oberflächen in Betrieb genommen.

Nachhaltigkeit und Operational Excellence neu als Konzernleitungsfunktion
Die bestehenden Aktivitäten zur Steigerung der Nachhaltigkeit und der Operational Excellence hat Dätwyler per 1. November 2022 in einer neuen Funktion in der Konzernleitung zusammengefasst und Sabrina Gérard als Chief Sustainability Officer zum neuen Mitglied der Konzernleitung ernannt. Dies zeigt, dass Dätwyler Nachhaltigkeit als integrativen Bestandteil ihres Geschäfts versteht und zum Vorteil ihrer Kunden und aller anderen Anspruchsgruppen vorantreibt. Im Berichtsjahr hat das Unternehmen unter anderem an der Umsetzung der Klimastrategie und von Ökodesign gearbeitet. Ein gutes Beispiel ist die Forschung zum Ersatz von petrochemischen Materialien durch solche aus erneuerbaren Rohstoffen. Im Rahmen der Klimastrategie hat Dätwyler an fünf weiteren Standorten eigene Photovoltaikanlagen in Betrieb genommen. Damit hat sich die Elektrizität aus erneuerbaren Quellen um 16.4% auf 87’729 MWh erhöht. Der CO2-Ausstoss, das Abfallvolumen sowie der Verbrauch von Elektrizität, Brennstoffen und Wasser pro Umsatzeinheit hat sich im Berichtsjahr weiter reduziert.

Ausblick 2023: Erfreuliche Auftragsbestände – viele Unsicherheiten
Dätwyler ist erfolgreich ins neue Jahr gestartet und verzeichnet in allen Business Units unverändert einen guten Geschäftsgang mit einer soliden Nachfrage und erfreulichen Auftragsbeständen. Gleichzeitig mahnen aber die vielen geopolitischen und makroökonomischen Unsicherheiten wie Ukraine-Krieg, Pandemieverlauf in China, steigende Inputkosten und eine mögliche wirtschaftliche Abkühlung zur Vorsicht. In diesem Umfeld strebt Dätwyler für 2023 eine Verbesserung des Geschäftsergebnisses an. Die Umsätze mit Covid-Komponenten werden aus heutiger Sicht weiter rückläufig sein. Die Erfolge bei der Akquisition von neuen Kunden und Projekten sollten diese Effekte aber kompensieren können.

Intaktes profitables Wachstumspotenzial
Mittelfristig ist Dätwyler weiterhin zuversichtlich. Unter Annahme eines normalisierten Umfelds bestätigt das Unternehmen seine Mittelfristziele mit einem jährlichen Umsatzwachstum von 6% bis 10% und einem EBIT- Zielband von 18% bis 21%. Mit den getätigten wertsteigernden Akquisitionen, deren Synergiepotenzialen und den Fortschritten in den Wachstums- und Innovationsprojekten ist Dätwyler strategisch stark positioniert. Das Unternehmen hat einen klaren Fokus auf systemkritische Elastomerkomponenten mit entscheidendem Beitrag zur Funktionalität und Qualität der Kundensysteme bei gleichzeitig sehr geringem Anteil an den Gesamtkosten dieser Systeme. In den bearbeiteten Märkten verfügt Dätwyler mit ihren Produkten über führende Positionen sowie über langjährige und enge Kundenbeziehungen zu den Marktführern. Globale Megatrends, langfristige Wachstumstreiber und hohe Eintrittsbarrieren eröffnen profitables Wachstumspotenzial. Gleichzeitig stammen über 70% des Umsatzes aus wenig zyklischen, aber trotzdem wachsenden Märkten. In nächster Zukunft stehen das organische Wachstum durch Skalierung des Geschäftsmodells und der Produktionskapazitäten sowie die Stärkung der Bilanz im Vordergrund.

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Dätwyler Holding AG

  Gotthardstrasse 31, 6460 Altdorf UR
  Schweiz
  +41 41 875 11 00

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