IFJ verzeichnet neuen Gründungsrekord im ersten Halbjahr 2023

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  • 28.06.2023 08:34
IFJ verzeichnet neuen Gründungsrekord im ersten Halbjahr 2023
IFJ verzeichnet neuen Gründungsrekord im ersten Halbjahr 2023

St. Gallen (CH) Die Gründungszahlen des ersten Halbjahres bestätigen: Immer mehr Menschen wagen den Schritt in die Selbständigkeit. Das zeigt die IFJ Studie «Nationale Analyse Schweizer Firmengründungen 1. Halbjahr 2023». Im ersten Halbjahr 2023 wurden per Stand heute bereits 25'836 Neugründungen verzeichnet. Das ist ein Wachstum von 4.5% im Vergleich zur Vorjahresperiode 2022 und ein Anstieg von 0.4% im Vergleich zum Rekordhalbjahr 2021. Doch inwiefern ist der Gründungsanstieg relevant für die Schweiz? Neue Unternehmen sorgen für innovative Produkte und Geschäftsmodelle und schaffen auch eine bedeutsame Anzahl neuer Arbeitsplätze.

Im Verlauf des ersten Halbjahres 2023 wurden täglich 145 Neugründungen registriert. Somit kann bis zum 30. Juni 2023 mit ca. 26'300 neuen Firmen gerechnet werden. Dies entspricht einem neuen Gründungsrekord und bestätigt, das Jungunternehmer/innen die Schweiz als Wirtschaftsstandort weiterhin als attraktiv ansehen, was für die Schweizer Volkswirtschaft enorm wichtig ist. Gemäss Angaben des BFS wurden im Jahr 2019 aufgrund neuer Firmen 57'067 neue Arbeitsplätze geschaffen. Mit dem Gründungsanstieg wird diese Zahl weiter steigen. Ausserdem sorgen neue Firmen für Innovation. Nach den letzten Angaben des European Innovation Scoreboard 2022 befindet sich die Schweiz auf Platz eins.

Alle Regionen verweisen ein Gründungs-Wachstum
Im ersten Halbjahr 2023 sind die Nordwestschweiz (+9.0%), das Espace Mittelland (+6.9%), die Ostschweiz (+6.9%) und das Tessin (+6.8%) die Grossregionen mit dem stärksten Zuwachs. Zürich verzeichnet mit +4.7% ebenfalls ein deutlliches Wachstum im Vergleich zur Vorjahresperiode. Nur ein knappes Wachstum ist in der Region Zentralschweiz (+0.9%) und Südwestschweiz (+0.8%) festzustellen.

Kantone mit einem Gründungshoch
In 20 Kantonen konnte die Anzahl Neugründungen in den ersten sechs Monaten 2023 gegenüber der Vorjahresperiode gesteigert werden. Dies sind aktuell die Kantone mit einem Wachstum an Schweizer Firmengründungen: Nidwalden (+26.6%), Graubünden (+25.2%), Uri (+16.7%), Neuchâtel
(+14.1%), Aargau (+10.3%), Schaffhausen (+9.2%), Basel-Stadt (+9.0%), Fribourg (+7.1%), Bern
(+7.0%), Tessin (+6.8%), Luzern (+6.6%), St. Gallen (+6.5%), Basel-Landschaft (+6.0%), Jura (+4.9%),
Zürich (+4.7%), Glarus (+2.9%), Solothurn (+2.2%), Genf (+2.0%), Thurgau (+0.3%) und Waadt (+0.3%). Appenzell Innerrhoden verzeichnet ein gleich hohes Niveau wie in der Vorjahresperiode.

In diesen Kantonen wird aktuell weniger gegründet
Die Kantone mit nur leichten prozentualen Einbussen sind Wallis (-0.4%), Schwyz (-1.6%) und Zug (-4.0%). Die stärksten prozentualen Rückgänge an Firmengründungen wurden in den Handelsregisterämtern der Kantone Obwalden (-10.8%) und Appenzell Ausserrhoden (-13.5%) registriert.

Rechtsformen im Vergleich
In der Schweiz ist die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) mit Abstand die beliebteste Rechtsform, wenn es um die Gründung einer neuen Firma geht. Insgesamt 10'079 (+2.3%) neue GmbH wurden im ersten Halbjahr 2023 eingetragen. Überraschend hoch ist der Anstieg an neu gegründeten Kollektivgesellschaften, welche mit 836 Neueinträgen ein Wachstum von 24% im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 verzeichnen. Ein Rückgang von -5.4% ist bei den Aktiengesellschaften festzustellen.

Vergleich der letzten 10 Halbjahre
Nachdem Rückgang vom Rekordhalbjahr 2021 auf 2022 verzeichnet das 1. Halbjahr 2023 wieder einen Anstieg und setzt einen positiven Trend für das laufende Jahr. Im Durchschnitt wurden in den letzten 10 Jahren 22'628 neue Firmen pro erstes Halbjahr eingetragen. Das 1. Halbjahr 2023 verzeichnet mit 25'836 Neugründungen das höchste Niveau und liegt mit +14.1% signifikant höher als der Durchschnitt der letzten 10 ersten Halbjahre.

Neugründungen nach Branchen
Zu den top Wachstumsbranchen im laufenden Jahr gehören B2B & B2C Dienstleistungen (u.a. Fotografie, Facility Management, Gartenbau) mit +27.1%, Transport & Logistik mit +19.3% sowie Coiffeur & Kosmetik mit +16.7%. Die höchsten prozentualen Rückgänge verzeichnen die Branchen Land- & Forstwirtschaft mit -17.2%, Hightech mit -15.3% sowie Druck- & Verlag mit -12.5%.

Am meisten Firmen werden in den Branchen Handwerk, Beratung, Immobilienwesen und im Detailhandel gegründet. Diese vier Branchen machen rund 44% aller Neugründungen aus.

Die Schweiz bietet weltweit top Voraussetzungen für Gründer/innen
Die Schweiz bestätigt ihre Attraktivität als Wirtschaftsstandort und Startup-Zentrum. Trotz globaler Herausforderungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten verzeichnet die Schweiz im ersten Halbjahr 2023 eine positive Entwicklung was die Anzahl neuer Firmengründungen anbelangt.

Die Vorzüge der Schweiz als Unternehmensstandort sind vielfältig. Das Land bietet eine hohe Rechtssicherheit, politische Stabilität und eine leistungsfähige Infrastruktur. Darüber hinaus verfügt die Schweiz über eine hervorragende Ausbildung und Forschung sowie eine gut vernetzte internationale Community von Investor/innen und Unternehmer/innen.

Die Zusammenarbeit zwischen Regierung und Wirtschaftsakteuren ist wichtig, um das Unternehmertum zu unterstützen und das Wachstum der Startup-Szene langfristig zu fördern. Denn Unternehmensgründungen spielen eine wichtige Rolle bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze und tragen zur wirtschaftlichen Vielfalt und Widerstandsfähigkeit bei.

Durch die Förderung von Startups und Innovationsinitiativen wird die Schweiz auch in Zukunft eine treibende Kraft für wirtschaftliches Wachstum und technologischen Fortschritt sein.

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IFJ Institut für Jungunternehmen

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