Krisenresistenz und Nachhaltigkeit als Chancen beim Forum Finanzmonitor Zentralschweiz

  • IHZ
  • 29.03.2022 08:37
Krisenresistenz und Nachhaltigkeit als Chancen beim Forum Finanzmonitor Zentralschweiz
Eröffnung des ersten «Forum Finanzmonitor Zentralschweiz»: Adrian Derungs (Direktor Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz IHZ), Markus Gisler (Leiter Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ und Co-Studienautor «Finanzmonitor Zentralschweiz»), Thomas Odermatt (Moderator und Leiter Kommunikation Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz IHZ)

Luzern (CH) Die Zentralschweizer Unternehmen sind widerstandsfähig. Das zeigte sich am ersten «Forum Fi-nanzmonitor Zentralschweiz» deutlich. Die Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz IHZ und das Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ präsentierten am 28. März 2022 ihre erstmals durchgeführte Studie «Finanzmonitor Zentralschweiz». Der Zuger Ständerat Peter Hegglin appel-lierte zudem an Zentralschweizer Politikerinnen und Politiker mehr zusammenzuhalten.

Mit dem «Finanzmonitor Zentralschweiz» hat erstmals eine Studie die finanzwirtschaftliche Lage von Zentralschweizer Unternehmen aus Sicht der Finanzverantwortlichen erhoben. Gestern Mon-tag wurden die Studienergebnisse vor rund 100 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Bildung und Politik am Campus Zug-Rotkreuz der Hochschule Luzern HSLU präsentiert. Alle Wirtschaftsindikatoren deuten nach oben und die Zentralschweizer Unternehmen zeigen sich krisenresistent. Rund die Hälfte der Unternehmen schätzt ihre wirtschaftliche Lage als gleich gut ein wie vor Beginn der Pan-demie, rund ein Viertel von ihnen gar besser. Die Unternehmen planen mehrheitlich, in naher Zu-kunft sowohl die Investitionen zu erhöhen als auch mehr Mitarbeitende einzustellen.

Fachkräftemangel und Beschaffungsprobleme setzen Unternehmen zu
Die grösste Herausforderung sehen Zentralschweizer Unternehmen im Fachkräftemangel, so Co-Studienautor Stefan Behringer bei seiner Präsentation. Der Mangel an qualifiziertem Personal könnte die wirtschaftliche Dynamik bremsen. Zudem beunruhigt die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise. Gemäss den Studienautoren sei dies ein wichtiger Grund dafür, weshalb die Ge-winnerwartungen der befragten Unternehmen moderat sind. Fast zwei Drittel der Unternehmen waren in den letzten zwölf Monaten von Lieferengpässen oder gar Lieferausfällen betroffen. Mehr als 70 Prozent der befragten Firmen haben dadurch mit Preiserhöhungen zu kämpfen.

Nachhaltigkeit, Finanzplanung und Flächenmanagement bewegen Finanzverantwortliche
Nebst den Studienergebnissen haben sich die Forumsteilnehmenden in drei Workshops den The-men Digitalisierung im Finanzmanagement innerhalb von Unternehmen, Flächenmanagement in der Zentralschweiz sowie Nachhaltigkeits-Ratings gewidmet. Insbesondere die sogenannten ESG-Ratings sorgten bei den Teilnehmenden für Gesprächsstoff. Eines ist klar: Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen sind auf dem Vormarsch. Im Gegensatz zu den etablierten Kredit-Ratings, gibt ihre Aussagekraft jedoch zu reden. Einerseits aufgrund der breiten Palette an Ratingagenturen, ande-rerseits aufgrund der starken Schwankungen der Resultate durch unterschiedliche Analysekrite-rien. «Trotzdem sind die ESG-Ratings aktuell das Rückgrat für nachhaltige Investments», so Work-shopleiter Brian Mattmann vom Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern HSLU.

Ständerat Peter Hegglin appelliert an Zentralschweizer Zusammenhalt
Der ehemalige Zuger Finanzdirektor Peter Hegglin legte den Fokus in seinem Referat auf die Aus-wirkungen der Coronapandemie auf den Schweizer Finanzhaushalt und die OECD-Mindestbesteuerung. Tiefe Steuern als Standortvorteil würden an Bedeutung verlieren, was zu Investitions- und Ansiedlungsentscheiden zu Ungunsten der Schweiz führen könnte, so Hegglin in seinem Referat. Die Qualität des Bildungsstandortes, die Erreichbarkeit sowie die Lebensqualität nannte Hegglin mitunter als grösste Stärken des Zentralschweizer Wirtschaftsraumes. Weiter ap-pellierte Hegglin im Gespräch mit Moderator Thomas Odermatt an die Zentralschweizer Politikerin-nen und Politiker, in Bundesbern vermehrt an einem Strick zu ziehen.

Zum Finanzmonitor Zentralschweiz:
Der «Finanzmonitor Zentralschweiz» ist eine jährlich angelegte Studie. Die Studie dient als Übersicht und Informationsquelle für finanzwirtschaftliche Tendenzen, Bedürfnisse und Risiken von Zentral-schweizer Unternehmen – aus der Perspektive von Finanzverantwortlichen. Unter anderem analy-siert und veröffentlicht sie die Entwicklung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, das Investitions-verhalten, finanzwirtschaftliche Herausforderungen und Beschaffungsrisiken im Wirtschaftsraum Zentralschweiz. Die Studienergebnisse werden jährlich im Rahmen des «Forum Finanzmonitor Zent-ralschweiz» präsentiert. Mit der Studie, durchgeführt von der Hochschule Luzern – Wirtschaft, wird erstmals die Wirtschaftslage von Zentralschweizer Unternehmen aus Sicht der Finanzverantwortli-chen ausgewertet. Trägerinnen und Träger des «Finanzmonitor Zentralschweiz» sind die Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz IHZ und das Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern – Wirtschaft.

Der Finanzmonitor Zentralschweiz erforscht die Stimmungslage bei den Zentralschweizer Unter-nehmen. Dafür wurden von der Hochschule Luzern HSLU zwischen November und Dezember 2021 rund 200 Finanzverantwortliche befragt.

Die zweite Ausgabe des «Forum Finanzmonitor Zentralschweiz» findet am 27. März 2023 statt.

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