Landis+Gyr verbucht 2020 Nettoumsatz von USD 1,36 Milliarden

Landis+Gyr verbucht 2020 Nettoumsatz von USD 1,36 Milliarden
Landis+Gyr veröffentlicht seinen Geschäftsbericht. (Foto: Landis+Gyr)

Cham (CH) Das Geschäft von Landis+Gyr war 2020 durch COVID-19 und schwache Nachfrage in Nordamerika und EMEA beeinträchtigt, resultierend in einem Nettoumsatz von USD 1.357,4 Millionen, ein Rückgang um 20.8%. Der Nettoumsatz im zweiten Halbjahr von USD 733.9 Millionen entsprechen einem Rückgang um 12.2%. Die Globale Restrukturierungs- und Optimierungsinitiative "Hermes" erfolgreich abgeschlossen

Landis+Gyr konzentriert 2020 sich weiterhin darauf, die Erwartungen seiner Kunden zu erfüllen sowie die Gesundheit und die Sicherheit der Mitarbeitenden in dieser aussergewöhnlichen Zeit zu gewährleisten. Einige Fabriken des Unternehmens und seiner Partner waren aufgrund von Lockdowns zeitweise geschlossen.

Landis+Gyr verzeichnete keine nennenswerten Projektstornierungen und die Software- und Dienstleistungsverträge laufen unverändert weiter. Die Installationen steigen wieder in dem Masse an, in dem sich die betroffenen Länder erholen, nachdem einige Kunden Zählerinstallationen ausgesetzt oder verlangsamt hatten.

In den USA haben mehrere Energieversorger regulatorische Genehmigungen erhalten, was den anerkannten Mehrwert von Smart Metering und Grid Edge Intelligence bestätigt. Aufgrund früherer Projektverzögerungen sowie der allgemeinen Auswirkungen von COVID-19 sank der Nettoumsatz im Geschäftsjahr 2020 deutlich.

Dies verstärkte die Notwendigkeit einer Restrukturierung und einer Verbesserung der Kostenstruktur, verbunden mit dem Fokus auf die Senkung der Betriebs- und Investitionsausgaben bei gleichzeitiger Beibehaltung der Technologieführerschaft.

Das Projekt Hermes, eine globale Initiative, die auf die Restrukturierung und Straffung der Organisation zur Steigerung der Effizienz und Optimierung der Kostenstruktur abzielt, wurde am 5. August 2020 angekündigt und plangemäss zum Ende des Geschäftsjahres 2020 abgeschlossen.

Infolgedessen wurde die Mitarbeiterzahl um 12.1% reduziert, was 697 Mitarbeitenden auf allen Ebenen und in allen Regionen des Unternehmens entspricht.

Übernahmen im Bereich EV-Infrastrukturtechnologie
Wie bereits angekündigt, hat Landis+Gyr Vereinbarungen zum Erwerb von 75% des Aktienkapitals von Etrel d.o.o. aus Slowenien für einen Kaufpreis im mittleren zweistelligen Millionenbereich und 100% des Aktienkapitals von True Energy A/S aus Dänemark für einen einstelligen Millionenbetrag unterzeichnet.

Etrel bietet interaktive, intelligente Ladestationen für private und öffentliche Anwendungen, ergänzt durch eine fortschrittliche Software-Suite, die es Energieversorgern ermöglicht, Lasten- und Bedarfssteuerung (Demand Response) für eine optimierte Netzstabilität vorzunehmen.

Das derzeitige Management wird weiterhin 25% der Anteile an Etrel halten. Der Abschluss der Transaktion wird für Juni 2021 erwartet und steht unter dem Vorbehalt der erforderlichen behördlichen Genehmigungen und anderer üblicher Abschlussbedingungen.

Gemäss der entsprechenden Vereinbarung hat Landis+Gyr die Option, die restlichen 25% der Anteile an Etrel im Mai 2024 zu erwerben. True Energy bietet skalierbare Lösungen für Smart Charging und Demand Response an, die einen grossen Teil der Wertschöpfungskette abdecken.

Dazu gehören eine App für intelligentes Laden, eine Bedarfssteuerung, um Energieversorgern zu helfen, das Netz auszugleichen, sowie eine Lastaggregation und die Teilnahme an Flexibilitätsprogrammen mit Netzbetreibern, um Bedarfsspitzen zu managen. Die beiden Akquisitionen ermöglichen es Landis+Gyr, in den Markt für das Laden von Elektrofahrzeugen (EV) und die dazugehörige Infrastruktur einzusteigen und neue Geschäfts- und Umsatzbereiche aufzubauen.

Dabei nutzt Landis+Gyr seine führende Expertise im Bereich Smart Metering und Grid-Edge-Intelli- gence-Technologie und baut auf Pilot- und Proof-of-Concept-Projekten in Grossbritannien und Frank- reich auf.

Auftragseingang, Auftragsbestand und Nettoumsatz
Der Auftragseingang im Geschäftsjahr 2020 belief sich auf USD 1.298,7 Millionen, was währungsbereinigt einem Rückgang um 6,2% im Vorjahresvergleich und einer Book-to-Bill-Ratio von 0.96 entspricht;   dies aufgrund von COVID-19 und anhaltenden Auftragsverzögerungen in den USA. Der Auftragsbestand sank um 2,6% auf USD 2.165,9 Millionen gegenüber USD 2.223,9 Millionen im Vorjahr. Die Regionen Americas und EMEA verzeichneten einen Rückgang des Auftragsbestands, während die Region Asia Pacific um 8,4 % zulegte.

Der Nettoumsatz im zweiten Halbjahr 2020 betrug USD 733,9 Millionen, ein Rückgang um 12,2% gegenüber der Vorjahresperiode respektive ein Anstieg von 17,7% gegenüber dem ersten Halbjahr. Im Geschäftsjahr 2020 sank der Nettoumsatz gegenüber dem Vorjahr währungsbereinigt um 20.8% auf USD 1.357,4 Millionen von USD 1.699,0 Millionen in 2019.

Die Region Americas verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang beim Nettoumsatz um währungsbereinigt 21.9% aufgrund von COVID-19-bedingten Projektverlangsamungen bei US-Kunden und verzögerten regulatorischen Entscheidungen. Der Auftragsbestand in der Region lag zum Ende des Geschäftsjahres mit USD 1.427,0 Millionen um 3,6% unter dem Vorjahreswert.

Die vorübergehende Unterbrechung von Installationen aufgrund von COVID-19, insbesondere in Grossbritannien, führte zu einem Rückgang des Nettoumsatzes der Region EMEA um währungsbereinigt 24,6%. Der Auftragsbestand belief sich zum Ende des Geschäftsjahres auf USD 636,7 Millionen, was einem Rückgang um 2,0% im Vorjahresvergleich entspricht.

Der Nettoumsatz der Region Asia Pacific stieg um währungsbereinigt 0,5% auf USD 163,0 Millionen. Wachstum in Südostasien (inkl. Hongkong) konnte Rückgänge in Australien/Neuseeland und Indien kompensieren. Der Auftragsbestand betrug USD 102,2 Millionen, ein Anstieg um 8,4% im Vorjahresvergleich.

Bereinigtes und ausgewiesenes EBITDA

Das bereinigte EBITDA für das Geschäftsjahr 2020 betrug USD 139,6 Millionen (minus 41,1% gegenüber dem Vorjahr). Die bereinigte EBITDA-Marge verringerte sich von 14,0% im Vorjahr auf 10,3% im Berichtsjahr. Das bereinigte EBITDA fiel aufgrund des tieferen Bruttogewinns infolge von geringeren Volumen in den Regionen Americas und EMEA und konnte nur teilweise durch den reduzierten Betriebsaufwand kompensiert werden.

Der bereinigte operationelle Betriebsaufwand konnte im Vergleich zum Vorjahr um 10,9% respektive USD 37,7 Millionen auf USD 309,5 Millionen reduziert werden. Darin enthalten waren auch durch Covid-19 bedingte temporäre Einsparungen aufgrund von Kurzarbeit, staatlichen Massnahmen und tiefere Reise- und Repräsentationskosten. Die Investitionen in Forschung & Entwicklung (F&E) blieben mit USD 141.8 Millionen hoch und entsprachen 10,4% des Nettoumsatzes.

Im Geschäftsjahr 2020 fiel ein Verlust aus Geschäftstätigkeit von USD 365,1 Millionen an und beinhal- tete eine Goodwill-Wertminderung von USD 396 Millionen; dies gegenüber USD 139,0 Millionen im Vorjahr. Das ausgewiesene EBITDA betrug USD 113,7 Millionen gegenüber USD 225,3 Millionen im Geschäftsjahr 2019.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021
Sofern keine unvorhergesehenen Ereignisse eintreten, erwartet Landis+Gyr für das Geschäftsjahr 2021 ein organisches Wachstum des Nettoumsatzes zwischen 7 und 11%. Das Wachstum wird vor allem von der Region EMEA getrieben und anorganisches Wachstum kommt zusätzlich dazu.

Wie anlässlich des Capital Markets Day 2021 angekündigt, wird Landis+Gyr erhebliche Investitionen tätigen, um das zukünftige Wachstum des Unternehmens zu fördern. Diese Investitionen in Höhe von etwa 2% des Nettoumsatzes werden zu vorübergehend höheren Ausgaben (inkl. F&E) führen, um strategische Initiativen wie die Google-Partnerschaft, Smart Water und Smart Gas sowie die digitale Transformation des Unternehmens zu unterstützen.

Der operationelle Betriebsaufwand wird auch aufgrund der gegenläufigen Covid-19-Effekte wie Kurzarbeit, staatlichen Massnahmen sowie Reise- und Repräsentationskosten wieder ansteigen.

Die bereinigte EBITDA-Marge wird in der Höhe zwischen 9 und 10,5% des Nettoumsatzes erwartet. Der Free Cashflow (ohne M&A) wird voraussichtlich zwischen USD 80 Millionen und USD 100 Millionen liegen.

Branchenweite Einschränkungen in der Lieferkette, insbesondere die weltweite Verknappung von elektronischen Komponenten und Kunststoffen sowie erhöhte Frachtkosten, stellen eine Herausforde- rung für die Kosten und die termingerechte Lieferung dar, insbesondere im ersten Halbjahr 2021.

Die Teams von Landis+Gyr sind bestrebt, die Kunden zu unterstützen und mögliche Auswirkungen durch ein effektives Lieferkettenmanagement teilweise zu mildern.

Die mittelfristigen Ziele bis zum Geschäftsjahr 2023 werden bestätigt.

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