ORIOR mit Nettoerlös von 614.1 Millionen Schweizer Franken

ORIOR mit Nettoerlös von 614.1 Millionen Schweizer Franken
CFO Andreas Lindner und CEO Daniel Lutz, Orior

Zürich (CH) Die international tätige Schweizer Food & Beverage Gruppe ORIOR präsentiert ein im Rahmen der eigenen Erwartungen gutes Geschäftsjahr und erzielt ihr bis anhin bestes operatives Ergebnis. Die Anforderungen aufgrund der Coronapandemie sind nicht einfacher geworden und prägen nach wie vor viele Bereiche, hinzu kamen zusätzlich höhere Quarantäne-Absenzen.

Aber: «Die eingeschlagene Richtung stimmt in allen Bereichen und zeigt Wirkung. Neben einer substanziellen Verbesserung aller Erfolgsrechnungspositionen und der wesentlichen Stärkung der Bilanz konnten wir auch in nichtfinanziellen Themen wegweisende Pfeiler setzen», so Daniel Lutz, CEO der ORIOR Gruppe, zum vorliegenden Resultat. Die Umsätze mit den Food-Service-Kunden entwickelten sich noch zögerlich, aber stetig. In der Reisegastronomie (Casualfood) zeigte sich – trotz respektabler Resultate im Sommer – noch keine richtige Trendwende. Das Segment Convenience überzeugte mit zweistelligem organischem Wachstum. Haupttreiber waren neben der guten Entwicklung der Frischpasta vor allem auch das sehr erfreuliche Wachstum mit Plant-based-Spezialitäten, sowohl im Inland als vor allem auch im Ausland. Mit der diesbezüglichen Kapazitätserweiterung wird die weiterhin wachsende Nachfrage langfristig sichergestellt. Auch das Segment International konnte dank sehr erfreulicher Performance von Culinor Food Group und Gesa ein gutes Wachstum erzielen. Die Umsatz- und Resultatentwicklung im Segment Refinement wurde zwischenzeitlich stark beeinflusst durch die Umstellung auf ein neues IT-System. Im Bereich ESG wurde das neue 3-stufige Klimaziel erarbeitet und festgesetzt. Wichtige Treiber hierbei sind insbesondere auch emissionssenkende und effizienzsteigernde Projekte innerhalb der Werksentwicklung, wie zum Beispiel die Investition in die Plant-based-Erweiterungen oder die Schliessung von zwei kleineren Produktionsstandorten und deren Integration in grössere Produktionswerke.

Im Geschäftsjahr 2021 erzielte die ORIOR Gruppe einen Nettoerlös von CHF 614.1 Mio., was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 2.3 % entspricht (Vorjahr: CHF 600.3 Mio.). Die Nettoerlösentwicklung setzt sich zusammen aus einem organischen Wachstum von 2.0 % und einem Wechselkurseffekt von 0.3 %. Der Bruttogewinn steigerte sich um 5.6 %, wesentlich getragen vom guten Umsatzwachstum im Segment Convenience. Die Bruttomarge der Gruppe steigerte sich von 43.4 auf 44.8 % und ist damit zurück auf dem mehrjährigen Durchschnittsniveau. Der EBITDA erhöhte sich um 21.4 % auf CHF 64.1 Mio. (Vorjahr: CHF 52.8 Mio.), was einer EBITDA-Marge von 10.4 % (Vorjahr: 8.8 %) gleichkommt. Haupttreiber für diese gute Entwicklung waren neben dem Wachstum mit margenstarken Produktkategorien die nachhaltige Flexibilisierung der Kosten und Prozesse, die neue finanzielle Grundlage von Casualfood sowie coronabedingte Unterstützungs- und Ausfallleistungen des deutschen Staates. Trotz einmaliger ausserordentlicher Abschreibungen im Zusammenhang mit der Schliessung von Produktionsstandorten in Höhe von CHF 1.6 Mio. erreicht der EBIT CHF 35.4 Mio. (Vorjahr: CHF 25.8 Mio.). Das den Aktionärinnen und Aktionären der ORIOR AG zustehende Konzernergebnis resultiert bei CHF 27.3 Mio. (Vorjahr: CHF 21.8 Mio.), was einem Plus von 25.1 % entspricht.

Im Geschäftsjahr 2021 betrug der operative Cash Flow CHF 49.3 Mio. (Vorjahr: CHF 52.3 Mio.). Dieser Rückgang erklärt sich hauptsächlich durch die pandemiebedingte Reduktion des Umlaufvermögens im Vorjahr und die erhöhten Lagerbestände im Jahr 2021. Die Verschuldungsquote (Net debt / EBITDA) konnte dank der guten operativen Leistung planmässig wesentlich gesenkt werden von 2.87x auf 2.09x.

ORIOR Segment Convenience mit zweistelligem Wachstum
Das ORIOR Segment Convenience mit den Kompetenzzentren Fredag, Le Patron, Pastinella und Biotta erwirtschaftete einen Nettoerlös von CHF 222.8 Mio. und übertraf damit das Vorjahresniveau von CHF 201.8 Mio. um starke 10.4 %. Die drei Haupttreiber waren das erweiterte Plant-based-Sortiment mit zweistelligem Wachstum im In- und vor allem im Ausland – womit Fredag ihre Position als eine der bedeutendsten Plant-based-Herstellerinnen in der Schweiz erneut stärken konnte – eine sehr gute Entwicklung im Bereich Frischpasta sowie Biotta mit guten Absätzen im Kerngeschäft und mit neuen Saftkreationen. Der Food-Service-Bereich (Gastronomie, Grosshandel, Take-away, Event-Catering, Kantinen, Schulen und Mittagstisch) entwickelte sich im Berichtsjahr sehr unterschiedlich. Während der gesamte Take-away-Bereich relevant zulegen und gar das Vor-Corona-Niveau übertreffen konnte, normalisierten sich die klassische Gastronomie sowie Kantinen und Mittagstische in Summe nach wie vor nur zögerlich. Der Bereich Event-Catering blieb unterdurchschnittlich.

ORIOR Segment Refinement unter den Erwartungen
Das ORIOR Segment Refinement mit den Kompetenzzentren Rapelli, Albert Spiess und Möfag präsentiert einen um 7.5 % tieferen Nettoerlös von CHF 246.8 Mio. und liegt damit unter den Erwartungen. Mit ein Grund dafür waren unvorhersehbare Herausforderungen bei der Umstellung auf ein neues IT-System bei Rapelli, welche wesentliche Lieferschwierigkeiten und entsprechende Umsatzeinbussen zur Folge hatten. Gleichzeitig wurde die Performance von verschiedenen Sortimentsmixverschiebungen, auch aufgrund schwacher Umsätze mit der klassischen Gastronomie, sowie von der hohen Vorjahresvergleichsbasis beeinflusst. Die beiden Kompetenzzentren Albert Spiess und Möfag liegen im Rahmen der Erwartungen. Sehr gut entwickelten sich innovative Snacking-Artikel, regionale Spezialitäten sowie Bio-Produkte.

ORIOR Segment International mit guter Entwicklung
Das ORIOR Segment International mit den Kompetenzzentren Culinor Food Group und Casualfood, mit der zur Biotta gehörenden Schwestergesellschaft Gesa sowie mit der Kommissionierungs- und Vertriebsplattform Spiess Europe steigerte den Nettoerlös im Berichtsjahr um gute 7.9 % auf CHF 167.0 Mio., zusammengesetzt aus einem organischen Wachstum von 6.8 % und einem Wechselkurseffekt von 1.1 %. Hauptsächlich Culinor Food Group trug zu diesem guten Wachstum bei, dank Neulistungen von Frisch-Menü-Innovationen und der Erweiterung der Kundenbasis und trotz nach wie vor nur langsamer Erholung der Gastronomie. Auch Gesa entwickelte sich im Berichtsjahr sehr erfreulich. Das auf die Reisegastronomie spezialisierte Kompetenzzentrum Casualfood konnte den Umsatz gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig erhöhen. Die neue finanzielle Grundlage sowie die Unterstützungsleistungen des deutschen Staates stützen das Resultat wesentlich. Hervorzuheben ist die erfolgreiche Teileröffnung des Berliner Flughafens, wo Casualfood mit der geplanten Eröffnung des Terminals 2 künftig der grösste Food and Beverage-Anbieter sein wird.

Die ORIOR Verantwortung – neues Klimaziel formuliert
Mit dem Entscheid, alle Schweizer Kompetenzzentren auf nachhaltigeren Wasserstrom umzustellen, konnte das gesetzte Klimaziel erreicht respektive wesentlich übertroffen werden. Das neue Klimaziel wurde in Zusammenarbeit mit externen Spezialisten erarbeitet und gliedert sich in drei Stufen: Die Stufe 1 sieht ab 2022 den klimaneutralen Betrieb für alle Kompetenzzentren in der Schweiz vor, und mit der Stufe 2 soll die gesamte ORIOR Gruppe auf betriebliche Klimaneutralität umgestellt werden. Mit der Stufe 3 bekennt sich ORIOR zum Klimaziel der Schweiz sowie zum Pariser Abkommen und hat die Ambition, bis 2050 Netto-Null zu erreichen. Zur Erreichung des 3-stufigen Klimaziels werden einerseits umfassende Effizienzverbesserungsmassnahmen initiiert, und andererseits wird die Werksentwicklung mit entsprechenden Investitionsprojekten proaktiv und konsequent auf die Verbesserung des Footprints ausgerichtet.

Während des Berichtsjahrs wurde in allen Handlungsfeldern der ORIOR Nachhaltigkeitsstrategie gearbeitet: Unter anderem wurde der gruppenweite Verhaltenskodex revidiert und in diesem Zusammenhang ein unabhängiges Beschwerdemanagementsystem eingeführt, ein gruppenweites, harmonisiertes und zukunftsorientiertes Talentmanagement wurde ausgerollt, und ORIOR ist dem Food-Sektor-Verein United Against Waste beigetreten. Die Intensivierung des Austauschs mit externen ESG-Ratingagenturen zeigte ebenfalls erfreuliche Entwicklungen. In diesem Kontext hat ORIOR auch erstmals am umfassenden CDP-Programm (ehemals Carbon Disclosure Project) teilgenommen und wurde mit einer soliden Bewertung B eingestuft. Innerhalb der Governance erfolgten mit der Einführung des Long-Term-Incentive-Plans und mit der Mindestbeteiligung für Mitglieder des Verwaltungsrats und der Konzernleitung sowie mit der Stärkung von ESG generell und der kurz- und langfristigen variablen Vergütungskomponente zukunftsweisende Ergänzungen (z. B. Reduktion von Food Waste, Senkung von Treibhausgasemissionen und Wasserverbrauch). Ausserdem hat der Verwaltungsrat der ORIOR AG beschlossen, den Aktionärinnen und Aktionären an der kommenden Generalversammlung vorzuschlagen, Nachhaltigkeit und Diversität als Bekenntnis in den Statuten zu verankern. Gleichzeitig wird beantragt, die derzeit zulässigen Zusatzmandate an die Erfahrungswerte und die Erwartungen der Stakeholder anzugleichen respektive zu reduzieren.

Attraktive Dividendenpolitik mit stetiger Steigerung der absoluten Dividende bestätigt
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 5. April 2022, eine absolute Dividende von CHF 2.40 je Aktie auszuschütten (Vorjahr: CHF 2.33). Die beantragte Dividende setzt sich zu gleichen Teilen aus einer ordentlichen Dividende aus den Gewinnreserven (verrechnungssteuerpflichtig) und einer Dividende aus den gesetzlichen Kapitaleinlagereserven (verrechnungssteuerfrei) zusammen.

Ausblick
Wir erwarten für das laufende Geschäftsjahr ein gutes organisches Umsatzwachstum von 4.0 bis 6.5 %. Insbesondere im Segment International erwarten wir starkes Wachstum. Bei Casualfood gehen wir davon aus, dass die Reisegastronomie – vor allem ab Sommer – deutlich zulegen kann, und Culinor Food Group wird dank ihrer neuen Frisch-Menü-Sortimente und der neu dazugewonnen Kanäle wachsen. Auch bei den Segmenten Convenience und Refinement erwarten wir eine gute Entwicklung mit entsprechendem Beitrag zum Gruppenwachstum. Die operative Rentabilität (EBITDA-Marge) dürfte auf über 10 % gehalten werden können und wird hauptsächlich beeinflusst von höheren Inputkosten, weiterer Normalisierung der Corona-Effekte, nachhaltigem Wachstum sowie von Produktivitätssteigerungen dank der Werksentwicklung und der Erweiterung der Kapazitäten im Plant-based-Bereich.

Verwaltungsrat
Rolf U. Sutter, Präsident des Verwaltungsrats der ORIOR AG, stellt sich wie bereits kommuniziert für seine geplant letzte Amtsperiode zur Wiederwahl zur Verfügung.

Zur breiteren Aufstellung und Stärkung des Verwaltungsrats wird der Generalversammlung vom 5. April 2022 die Neuwahl von Remo Brunschwiler beantragt. Remo Brunschwiler ist eine bemerkenswerte Persönlichkeit und verfügt über umfassende nationale und internationale Erfahrung in höchsten Führungs- und Verwaltungsgremien. Weitere Informationen folgen mit der Einladung zur Generalversammlung.

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