Schweiter Technologies mit operativer Gewinnverbesserung trotz Umsatzrückgang

Schweiter Technologies mit operativer Gewinnverbesserung trotz Umsatzrückgang
Roman Sonderegger, CEO und Urs Scheidegger, CFO, Konzernleitung Schweiter Technologies AG

Steinhausen (CH) Schweiter Technologies hat in einem herausfordernden Geschäftsumfeld die Massnahmen zur Profitabilitäts- und Cash Flow-Verbesserung im Jahr 2023 konsequent umgesetzt und verbesserte die operativen Margen.

Der Nettoumsatz reduzierte sich um -11% auf CHF 1 069.6 Mio. (Vorjahr: CHF 1 197.7 Mio.) respektive währungsbereinigt um -7%. Der EBITDA erhöhte sich dank den operativen Massnahmen um 5% auf CHF 89.7 Mio. (Vorjahr: CHF 85.5 Mio.) und der EBIT um 18% auf CHF 50.3 Mio. (Vorjahr: CHF 42.5 Mio.). Der Reingewinn sank hingegen um 5% auf CHF 27.6 Mio. (Vorjahr: CHF 29.1 Mio.). Der starke Schweizer Franken beeinflusste die Gewinnzahlen im Finanzaufwand negativ.

Der operative Cashflow konnte mit CHF 78.3 Mio. um 62% gesteigert werden (Vorjahr: CHF 48.2 Mio.), insbesondere durch eine deutliche Verbesserung im Nettoumlaufvermögen. Die Gruppe verfügt über eine solide Bilanz mit einer Eigenkapitalquote von 68%.

Der Generalversammlung vom 10. April 2024 wird die Ausschüttung einer Dividende von CHF 15 je Namenaktie vorgeschlagen.

Schweiter Technologies gelang es in der Berichtsperiode, trotz dem wirtschaftlich anspruchsvollen Marktumfeld, aus dem enttäuschenden zweiten Semester 2022 gestärkt hervorzutreten. Der Turnaround im ersten Semester 2023 verlief erfolgreich und das operative Halbjahresergebnis auf Stufe EBITDA und EBIT konnte bis Jahresende mehr als verdoppelt werden.

Der Geschäftsbereich Display hat in Europa unter der Konsumentenstimmung gelitten, insbesondere im Ladenbau. Die Volumen in Nordamerika haben sich normalisiert. Der Bereich sah jedoch gutes Wachstum in nachhaltigen, innovativen Produkten. Davon profitierten die papierbasierten Produkte wie DISPA® und Swedboard® und auch die neu lancierten rezyklierten Produkt-Linien wie zum Beispiel CRYLON®re. Zudem zeigen die ergriffenen Massnahmen im Vertrieb und in der Produktion sowohl in Europa als auch in Nordamerika Wirkung und die Margen stiegen.

Der Geschäftsbereich Architektur hat sich global unterschiedlich entwickelt. Das nordamerikanische Geschäft realisierte stabile Volumen bei starken Margen. Asien konnte post-Covid wachsen und zeigt weiterhin Potenzial im Bereich Aluminiumfassaden (ALUCOBOND®). Zusätzlich hat die Gruppe mit der Akquisition eines innovativen Herstellers von mehrfarbigen Fassadenlösungen in China ihre Marktstellung verstärkt. Das Geschäft in Europa hat unter der tiefen Baunachfrage wegen hoher Zinsen und der Wettbewerbsintensität gelitten. Trotzdem wurden im gesamten globalen Architekturgeschäft die Margen gesteigert.

Der Geschäftsbereich Kernmaterialien verlief volatil und insgesamt mit einem leichten Wachstum. Das zurückhaltende Bestellvolumen im Non-Wind-Geschäftsbereich und insbesondere auch für laufende Windpark-Projekte, kombiniert mit tieferen Verkaufspreisen in China, drückten auf das organische Wachstum. Das Jahr 2023 wurde jedoch genutzt, um gut auf den nächsten Windwachstumszyklus vorbereitet zu sein. In Polen wurde zusätzliche PET-Produktionskapazität installiert und in Ecuador wurden die Balsa-Produktionsstandorte konsolidiert. Zudem gelang mit der vollständigen Übernahme von JMB Wind Engineering eine Stärkung im Bereich Kitting und die Erweiterung der Wertschöpfungskette zum Endkunden.

Das Transport- und Industriegeschäft wurde von der schwachen Konjunkturnachfrage beeinträchtigt und verzeichnete tiefere Umsätze. Teilbereiche wie die Leichtbau-Produktlösungen für Industrieapplikationen profitierten jedoch weiterhin vom strukturellen Wachstum.

Nachhaltigkeit
Schweiter Technologies berichtet umfassend über Nachhaltigkeit gemäss den Standards der Global Reporting Initiative (GRI). Mit ihren Geschäftsaktivitäten leistet die Gruppe in vielfacher Hinsicht einen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft. Mit den eigenen Plantagen besitzt Schweiter eine einzigartige CO2-Senke. Dank der Leichtbauweise der Produkte wird den Kunden geholfen ihren Energie- und Materialeinsatz zu senken und damit auch den CO2-Ausstoss zu reduzieren. Die Integration von innovativen Leichtbaulösungen trägt zum Beispiel in einem konkreten Projekt zu einem tieferen Gewicht von Metrowagen bei, was eine bessere Beschleunigung ermöglicht und zu einem geringeren Energieverbrauch sowie Verschleiss führt. Schweiter Technologies hat im Berichtsjahr insbesondere auch in der Portfolio-Transformation hin zu nachhaltigeren Produkten und neuen Recyclingkonzepten weitere Fortschritte gemacht. So konnte zum Beispiel in Deutschland mit Partnern ein effizientes Recyclingkonzept für Aluminium-Verbundplatten umgesetzt werden. Im Displaygeschäft sind mit CRYLUX®re und PERSPEX®re neu Acrylplatten aus 100% recycliertem Methylmethacrylat (MMA) lanciert worden.

Performance-Programm gestartet
Schweiter Technologies will seine globale Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern, indem insbesondere die Kundennähe und Innovationskraft verstärkt und die operative Exzellenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Einkauf über die Produktion bis zum Verkauf weiter optimiert wird. Dazu plant die Gruppe das Performance-Programm «Accelerate» umzusetzen, welches sowohl Effizienz- als auch Innovationsmassnahmen enthält. Es wird für das Geschäftsjahr 2024 mit einmaligen Kosten von bis zu CHF 20 Mio. gerechnet. Mit diesem Massnahmenpaket wird mit einer Reduktion der operativen Kosten um jährlich CHF 10 Mio. ab 2025 gerechnet. Die Effizienzmassnahmen sollen bis Ende 2024 abgeschlossen sein.

Ausblick 2024
Der Geschäftsverlauf bei Display und Architektur wird in Europa weiterhin durch die verhaltene Investitions- und Konsumentenstimmung beeinflusst, wohingegen das Amerika Geschäft weiterhin erfreulich verlaufen dürfte. Der Geschäftsbereich Kernmaterialien rechnet zu Jahresbeginn mit tieferen Umsätzen aufgrund der Preisintensität und der Verzögerung des nächsten Windwachstumszyklus. Ab dem zweiten Semester wird eine Erholung erwartet. Die Gruppe legt im Jahr 2024 einen klaren Fokus auf die weitere Margenverbesserung sowie auf die Cashflow-Generierung.

Schweiter Technologies ist gut gerüstet, um von einem wirtschaftlichen Aufschwung zu profitieren. Es wurde in zusätzliche Produktionskapazität investiert und wichtige Anlagen wurden modernisiert. Schweiter Technologies wird dank starken Marken und effizienten Vertriebsstrukturen vom strukturellen Wachstum im Windmarkt, in Leichtbau-Applikationen und in nachhaltigen Display- und Architektur-Produktlösungen profitieren.

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Schweiter Technologies AG

  Hinterbergstrasse 20, 6312 Steinhausen
  Schweiz
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