Siegfried Gruppe erstmals mit mehr als einer Milliarde Umsatz

Siegfried Gruppe erstmals mit mehr als einer Milliarde Umsatz

Zofingen (CH) Siegfried erzielt zum ersten Mal in der nahezu 150-jährigen Unternehmensgeschichte einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Schweizer Franken. Mit 1.102 Milliarden Schweizer Franken lagen die Verkäufe 30.5 Prozent über Vorjahr (845.1 Millionen Franken). Trotz anspruchsvollen Rahmenbedingungen stieg der Core-EBITDA überproportional von 149.4 Millionen Schweizer Franken im Vorjahr auf 207.2 Millionen Schweizer Franken, 38.8 Prozent höher als 2020.

Die Core-EBITDA-Marge verbesserte sich von 17.7 Prozent auf 18.8 Prozent und liegt damit im vorläufigen Zielbereich von rund 20 Prozent. Der Core-Reingewinn stieg um 31.4 Prozent auf 95.3 Millionen Schweizer Franken (Vorjahr 72.5 Millionen Franken), der höchste Reingewinn in der Firmengeschichte. Der Reingewinn nach Swiss GAAP FER betrug 95.6 Millionen Schweizer Franken. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine Erhöhung der Ausschüttung auf 3.20 Schweizer Franken je Aktie vor (Vorjahr 3.00 Franken). Die Ausschüttung erfolgt wie im Vorjahr mittels einer Reduktion des Nennwertes der Aktien und entsprechender Herabsetzung des Aktienkapitals.

Mit 119.7 Millionen Schweizer Franken erzielt die Siegfried Gruppe auch beim Cashflow aus operativer Tätigkeit ein sehr gutes Ergebnis (Vorjahr 114.8 Millionen Franken). Der Free Cashflow beträgt 6.5 Millionen Schweizer Franken, was im Wesentlichen auf deutlich höhere Investitionen in Sachanlagen zurückzuführen ist. Diese steigen von 77.1 Millionen Schweizer Franken auf 114.0 Millionen Franken.

Im Berichtsjahr hat Siegfried in der ersten Jahreshälfte zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte Senior Bonds im Umfang von 200 Millionen Schweizer Franken platziert und damit die Rückzahlung des Hybrid Bonds über 160 Millionen Schweizer Franken finanziert. Zum Jahresende verfügte Siegfried über flüssige Mittel in Höhe von 72.6 Millionen Schweizer Franken. Die Nettoverschuldung betrug 407.4 Millionen Schweizer Franken und lag damit im Verhältnis zum Core-EBITDA bei 1.97. Der Eigenfinanzierungsgrad belief sich auf 41.2 Prozent. Damit verfügt die Siegfried Gruppe auch nach der jüngsten Akquisition weiterhin über ausreichende Kapazität zur Finanzierung weiterer Wachstumsschritte.

Siegfried-CEO Dr. Wolfgang Wienand: "Das Überschreiten der Milliarden-Umsatzgrenze ist ein weiterer wichtiger Schritt auf unserem ehrgeizigen Wachstumspfad bei Siegfried. Er ist uns gelungen, weil wir nicht nur in der Lage waren, attraktive Marktchancen und M&A-Opportunitäten zu nutzen, sondern auch grosse Herausforderungen wie die Corona-Pandemie und die Cyberattacke anzunehmen und als starkes Team zu bewältigen. Unser Geschäftsmodell hat sich einmal mehr als robust und erfolgreich erwiesen."

Bereich Drug Products nach Akquisition mit kritischer Grösse
Einen wesentlichen Beitrag zum substanziellen Wachstum im Berichtsjahr leisteten die beiden von Novartis übernommenen pharmazeutischen Produktionsstätten Barberà del Vallès und El Masnou. Die beiden nahe Barcelona gelegenen Standorte gehören seit dem 1. Januar 2021 zur Siegfried Gruppe und ergänzen das globale Netzwerk sehr gut. Sie sorgen nicht nur für eine beträchtliche Erhöhung der Kapazität und eine Erweiterung der technologischen Möglichkeiten zur Herstellung von pharmazeutischen Endprodukten, sondern auch für ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen den beiden Geschäftsbereichen Drug Substances (pharmazeutische Wirksubstanzen) und Drug Products (pharmazeutische Fertigformulierungen). Der Umsatzbeitrag von Drug Products erhöhte sich von etwa 25 Prozent in 2020 auf rund 40 Prozent im Berichtsjahr.

Die Integration der beiden Standorte verläuft planmässig und macht gute Fortschritte. Siegfried wird künftig auch einen wesentlichen Teil der pharmazeutischen Entwicklungsdienstleistungen in Spanien konzentrieren. Der Aufbau eines Centers of Excellence für pharmazeutische Formulierungsentwicklungen inklusive umfangreicher Investitionen hat im vergangenen Jahr begonnen und wird gegen Ende 2022 abgeschlossen sein.

Wichtiger Beitrag zur Bewältigung der Coronavirus-Pandemie
Am Siegfried Standort in Hameln ging nach intensiven Vorbereitungsarbeiten in der zweiten Jahreshälfte die Abfüllanlage für den COVID-19-Imfpstoff Comirnaty von BioNTech-Pfizer in Betrieb. Mit der raschen Bereitstellung der hochspezialisierten Anlage hat Siegfried den Beweis erbracht, auch kurzfristig technologisch anspruchsvolle Aufgaben lösen und die dazu erforderlichen Kapazitäten schnell aufbauen zu können. Neben BioNTech setzt auch das US-amerikanische Biotechnologie-Unternehmen Novavax bei der aseptischen Abfüllung seines proteinbasierten COVID-19-Impfstoffs Nuvaxovid auf Siegfried.

Nachhaltige Entwicklung als Kern der Unternehmensstrategie
Einen Erfolg konnte Siegfried bezüglich Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung verbuchen, seit Jahren ein wichtiger Pfeiler der Strategie und einer der fünf Schlüsselwerte des Unternehmens. In Anerkennung des langjährigen Engagements und der gezielten Umsetzung entsprechender Geschäftspraktiken und Initiativen in allen Bereichen und an allen Unternehmensstandorten wurde Siegfried zum ersten Mal in den Dow Jones Sustainability Index (DJSI) Europe aufgenommen. Des Weiteren wurde der 2020 von Institutional Shareholder Services Inc. (ISS), einer der weltweit führenden Proxy-Beratungsfirmen, verliehene Prime-Status Anfang 2022 bestätigt. Im MSCI ESG-Rating darf sich Siegfried über die Bewertung "A" freuen. Um die Implementierung der verschiedenen Initiativen im Bereich ESG weiter voranzutreiben, wurde 2021 mit CEO Wolfgang Wienand als Sponsor ein funktionsübergreifendes Corporate Sustainability Board etabliert, das der Geschäftsleitung und dem Verwaltungsrat regelmässig über Arbeitsstand und Fortschritt berichten wird.

Entschlossenes Krisenmanagement in besonderen Lagen
2021 war das zweite Jahr der globalen Pandemie. COVID-19 stellte das Unternehmen und seine Mitarbeitenden vor allem zu Beginn und gegen Ende des Berichtsjahrs vor grosse Herausforderungen. Unter der Führung des 2020 eingesetzten Krisenstabes und dank umfassender Massnahmenpläne blieben die negativen Auswirkungen auch im vergangenen Jahr beherrschbar. Eine weitere Herausforderung stellte die mit hoher krimineller Energie ausgeführte Cyberattacke dar, von der Siegfried im Mai 2021 betroffen war. Dank eines entschlossenen Krisenmanagements und der umgehend eingeleiteten Massnahmen konnte das Problem schnell identifiziert und mit der Wiederherstellung der Systeme begonnen werden. Der Produktionsausfall und der daraus resultierende Schaden konnten in Grenzen gehalten werden.

Veränderungen im Verwaltungsrat und in der Konzernleitung
Im Zusammenhang mit dem Rücktritt von Dr. René Imwinkelried, Global Head Technical Operations und seit 2012 Mitglied der Geschäftsleitung, der Ende 2020 planmässig in den Ruhestand trat, und der Übernahme der beiden pharmazeutischen Produktionsstätten in Spanien wurde die Verantwortung für die globalen Technical Operations in die Bereiche Drug Substances und Drug Products aufgeteilt. Anfang 2021 übernahm Irene Wosgien die Leitung des Bereichs Drug Substances und Anfang Oktober 2021 Marcel Imwinkelried den Bereich Drug Products, der bis dahin von CEO Wolfgang Wienand interimistisch geleitet wurde. Marcel Imwinkelried stiess Anfang 2021 von Novartis zur Siegfried Gruppe.

Auch im Verwaltungsrat kommt es zu Änderungen. Reto A. Garzetti, seit 2011 Mitglied des Verwaltungsrats, und die frühere deutsche Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, die 2016 in das Gremium gewählt wurde, stehen an der Generalversammlung 2022 nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung. Der Verwaltungsrat hat beschlossen, Dr. Alexandra Brand und Dr. Beat Walti zur Wahl in den Verwaltungsrat vorzuschlagen. Die deutsche Chemikerin Dr. Alexandra Brand ist seit 2015 in leitenden Funktionen bei Syngenta tätig. Dr. Beat Walti ist Partner der Zürcher Anwaltskanzlei Wenger & Vieli AG. Er präsidiert den Stiftungsrat der Ernst Göhner Stiftung. Seit 2014 gehört er dem Nationalrat an.

Steigerung von Umsatz und Profitabilität auch im laufenden Jahr und weitere Investitionen in zukünftiges profitables Wachstum
Siegfried erwartet im laufenden Jahr ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen bis tiefen zweistelligen Prozentbereich. Zudem geht Siegfried davon aus, dass die Core-EBITDA-Marge in 2022 die Schwelle von 20 Prozent überschreiten wird, vorbehaltlich Wechselkursschwankungen sowie unvorhergesehener Folgen der andauernden Coronavirus-Pandemie. Auch mittelfristig erwartet Siegfried einen weiteren Anstieg von Umsatz und Profitabilität und plant daher in den kommenden Jahren Investitionen in zusätzliche Entwicklungs- und Produktionskapazitäten. Gesamthaft erwartet Siegfried jährliche Investitionen in Höhe von etwas mehr als 10% des Umsatzes.

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