Wirtschaftsdialog 2022 über den Umbruch in der Arbeitswelt

Wirtschaftsdialog 2022 über den Umbruch in der Arbeitswelt
Hans Unterdorfer (Vorstandsvorsitzender der Tiroler Sparkasse), Karin Kiedler (Leiterin Market Research, Erste Bank) und David Narr (Lehrlingsbeauftragter der WKO Tirol und Prokurist bei Holly Kaffeesysteme GmbH). (Foto: Thomas Steinlechner)

Innsbruck (A) Wie kann dem derzeitigen Personalmangel in nahezu allen Branchen entgegengewirkt werden und wie rekrutieren Unternehmen das richtige Fachpersonal, um wieder in die Erfolgsspur zu finden? Diesen, in der Arbeitswelt sehr relevanten Fragen, geht der 17. Wirtschaftsdialog der Tiroler Sparkassen heuer nach. Rund 350 geladene Gäste werden am 22. September 2022 Abend im Hoadl-Haus der Axamer Lizum erwartet. Der Wirtschaftsdialog ist mit der Wirtschaft zu Gast bei der Wirtschaft – ein Konzept mit Tradition.

So werden nicht nur Eindrücke und Best-Practice-Beispiele von renommierten produzierenden Unternehmen aus Tirol erläutert, auch Studien und wissen­schaftliche Einblicke zu diesem aktuellen Thema werden beleuchtet. Wie gehen Lehrlinge mit diesen richtungs­weisenden Entscheidungen um und was benötigen Arbeitnehmer:innen, um sich mit dem Unternehmen zu identifizieren.
 
Dr. Hans Unterdorfer, Vorstandsvorsitzender der Tiroler Sparkasse, freut sich, dieses etablierte Format nach zweijähriger Pause wieder umsetzen zu können. Der inzwischen 17. Wirtschaftsdialog der Tiroler Sparkassen findet heuer auf 2.340 m Seehöhe im Hoadl-Haus der Axamer Lizum statt. „Es gibt im Raum Innsbruck wohl kaum eine geeignetere Location als das Hoadl-Haus inmitten der Stubaier Alpen. Dieser außergewöhnliche Platz bietet die Chance, aus den gedanklichen Schranken des Unternehmeralltags auszusteigen und Gedankenspiele für neue Lösungsansätze zuzulassen“, so Unterdorfer.
 
Zu Beginn umreißt Unterdorfer die eigentlichen Herausforderungen: „Eine attraktive Arbeitgebermarke aufzubauen erleichtert es, die richtigen Mitarbeiter:innen zu gewinnen und langfristig zu halten. Dafür ist eine positive und wertschätzende Unternehmenskultur mit gutem Betriebsklima und Aufstiegschancen essentiell. Zusätzlich stärken Themen wie Nachhaltigkeit und Diversität die Attraktivitäten der Unternehmen für potentielle und bestehende Mitarbeiter:innen – und auch deren Motivation. Mitarbeiter:innen sind viel mehr als die Ressource, sie sind das Herz des Unternehmens!“
 
Mag. Karin Kiedler, Leiterin Market Research der Erste Bank und österreichischen Sparkassen, schafft dazu einen differenzierten Blick durch fundierte, empirische Erkenntnisse:
„Aktuell werden Unternehmer:innen fast täglich mit Schlagzeilen über die Unzufriedenheit von Arbeitnehmer:innen konfrontiert und auch damit, dass sich die Anforderungen an einen Arbeitsplatz geändert haben. Und viele Unternehmer:innen spüren den Kampf um gute Mitarbeiter:innen tagtäglich. Aber was genau braucht es, um als Arbeitgeber:in attraktiv zu sein? Dieser Frage sind wir nachgegangen und mussten feststellen, dass es oftmals ganz unterschiedliche Dinge sind, die Mitarbeiter:innen als relevant erachten. Auf Basis einer repräsentativen Studie (n=2.000 Befragte, durchgeführt 2022) wurden Einstellungen zu Leben, Familie, aber auch Arbeitswelt erhoben, sodass unterschiedliche Attraktivitätsmerkmale für Arbeitgeber:innen analysiert werden können. Es reicht dabei nicht, sich pauschal zu fragen, was die Generation Y und die Generation Z attraktiv finden.“

Auch hier sind unterschiedliche Typen zu finden, die auf unterschiedliche Kriterien Wert legen, erläutert die Marktforscherin von Erste Bank und Sparkassen. „Was für den einen die 4-Tage-Woche, Workation und Home Office sind (Digitale Individualisten), ist für einen anderen Typus das Arbeiten vor Ort und im Team (Adaptiv-Pragmatische). Dass das Gehalt gerade in Zeiten von Teuerung für alle Typen wichtig ist, überrascht nicht. Aber je nach Typ werden darüber hinaus auch Zusatzboni für die bekannte „Extra-Meile“ erwartet (Performer) oder doch mehr Freizeit (DIG). Und auch, wer selbst Entscheidungen treffen möchte und wer sich lieber einem vorgegebenen Ziel engagiert widmet, ist durchaus unterschiedlich. Als Basis dienen hierbei die Sinus Milieus von Integral Marktforschung“, erläutert Kiedler.
 
Seitens der zukünftigen Arbeitskräfte gibt David Narr, Lehrlingsbeauftragter Wirtschaftskammer Tirol und Prokurist bei Holly Kaffeesysteme GmbH, neuen Input, den es zu bedenken gilt: „Lehrlinge haben leider nach wie vor mit einem Imageproblem zu kämpfen und ein sehr starker Zug zur höheren Bildung macht die Situation am Lehrlingsmarkt nicht einfacher. Eine stetige Verbesserung der Ausbildungs­qualität, die Implementierung des berufspraktischen (höheren) Bildungssystems und eine Gleichstellung der Ausbildung wären wichtige Schritte in die richtige Richtung. Es wäre auch wieder an der Zeit, eine entsprechende Wertschätzung der Fachkräfte in der Gesellschaft entgegen zu bringen.“

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