Orior AG meldet Nettoerlös von 643.1 Millionen Franken für 2023

Orior AG meldet Nettoerlös von 643.1 Millionen Franken für 2023
Der Verwaltungsrat der ORIOR AG: Walter Lüthi, Monika Friedli-Walser, Remo Brunschwiler, Monika Schpbach und Markus Voegeli

Zürich (CH) Die international tätige Schweizer Food & Beverage Gruppe ORIOR präsentiert für das Geschäftsjahr 2023 erneut Wachstum, das herausfordernde Umfeld belastet jedoch die Rentabilität. Der Nettoerlös stieg gegenüber dem Vorjahr um 1.0 % auf CHF 643.1 Mio. (zu gleichbleibenden Wechselkursen: CHF 650.0 Mio.). Der EBITDA reduzierte sich auf CHF 59.2 Mio., entsprechend einer EBITDA-Marge von 9.2 %.

CEO Daniel Lutz zum vorliegenden Resultat: «Wir konnten trotz anspruchsvollen Rahmenbedingungen ein organisches Wachstum von 2.1 % realisieren. Dies unterstreicht, dass zahlreiche Bereiche sehr gut gelaufen sind. Es ist uns aber margenseitig nicht gelungen, die Kumulation der ungünstigen Ereignisse wettzumachen oder auszugleichen. Über die letzten Jahre haben wir gezeigt, dass wir fähig sind, agil auf sich stetig verändernde Marktbedingungen zu reagieren. Daher ist für mich klar: Wir werden die Rentabilität wieder steigern.»

Im Geschäftsjahr 2023 erzielte die ORIOR Gruppe einen Nettoerlös von CHF 643.1 Mio., was einer Steigerung von 1.0 % gegenüber dem Vorjahr entspricht (Vorjahr: CHF 636.7 Mio.). Die Nettoerlösentwicklung setzt sich aus einem organischen Wachstum von 2.1 % und einem Wechselkurseffekt von –1.1 % zusammen.

Positiv hervorzuheben ist die erfreuliche Entwicklung des Segments International, allem voran die Culinor Food Group und Casualfood, sowie in der Schweiz die solide Performance von Rapelli und Biotta. Die Kumulation ungünstiger Faktoren hat dazu geführt, dass die hohen Wachstumserwartungen von 4 bis 6 % und eine stabile Rentabilitätsentwicklung nicht erreicht werden konnten. Hauptgründe waren das anhaltend inflationäre Umfeld mit steigenden Inputkosten, was zu höheren Verkaufspreisen führte und die Konsumentinnen und Konsumenten vermehrt auf preiswertere ORIOR Produkte ausweichen liess. In der Folge wirkte sich dies in einem Produktmix mit tieferen Margen aus. Zusätzlich stiegen die Schweinefleischpreise wesentlich an und führten im vierten Quartal zu einem starken Margendruck. Die Bruttomarge der Gruppe stieg von bereits guten 45.9 % auf 48.0 %. Die steigenden Inputkosten konnten teilweise über höhere Preise weitergereicht werden. Zwar konnte die Effizienz erneut gesteigert werden, jedoch nicht im nötigen Ausmass, um dem gesamten Druck auf die Rentabilität entgegenzutreten. Die erwähnten Effekte wirkten sich dann auf den EBITDA aus, welcher sich auf CHF 59.2 Mio. belief (Vorjahr: CHF 64.1 Mio.), entsprechend einer EBITDA-Marge von 9.2 % (Vorjahr: 10.1 %).

Der EBIT verringerte sich aufgrund des tieferen EBITDA und höheren Abschreibungen auf CHF 32.1 Mio. (Vorjahr: CHF 37.9 Mio.). Das den Aktionärinnen und Aktionären der ORIOR AG zustehende Konzernergebnis resultierte in der Folge bei CHF 24.8 Mio. (Vorjahr: CHF 30.2 Mio.). Der Free Cash Flow stieg, hauptsächlich dank tieferen Investitionen, auf CHF 35.0 Mio. (Vorjahr: CHF 18.8 Mio.). Damit konnte die Verschuldungsquote (Net Debt / EBITDA) von 2.06 x auf 1.97 x weiter gesenkt werden.

ORIOR Segmente
Das ORIOR Segment Convenience mit den Kompetenzzentren Fredag, Le Patron, Pastinella und Biotta erwirtschaftete einen um –0.2 % tieferen Nettoerlös von CHF 219.8 Mio. (Vorjahr: CHF 220.2 Mio.). Unter Berücksichtigung der im Kontext von Werksentwicklungsprojekten ins Segment Refinement transferierten Volumen wäre das Umsatzwachstum leicht positiv gewesen. Pastinella verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr eine positive Entwicklung, wobei insbesondere der Absatz in der Gastronomie erfreulich zulegte. Auch Le Patron konnte das Vorjahresniveau trotz bescheidenem Weihnachtsgeschäft leicht übertreffen. Dies hauptsächlich dank Wachstum mit dem Retailsortiment. Biotta entwickelte sich in der Schweiz sehr gut, der Export litt jedoch unter zurückhaltendem Konsumentenverhalten aufgrund des starken Schweizer Frankens und der damit verbundenen Teuerung der Produkte. Fredag konnte das Kerngeschäft Geflügel weiter ausbauen; der Food Service und insbesondere der Export von Plant-based-Spezialitäten nach UK entwickelten sich nicht im Rahmen der Erwartungen.

Das ORIOR Segment Refinement mit den Kompetenzzentren Rapelli, Albert Spiess und Möfag musste einen Rückgang des Nettoerlöses um –1.4 % auf CHF 245.7 Mio. hinnehmen (Vorjahr: CHF 249.1 Mio.). Die Hauptgründe waren das inflationäre Umfeld mit steigenden Inputkosten und infolgedessen höheren Verkaufspreisen. Dies führte zu Produktmixverschiebungen, da die Konsumentinnen und Konsumenten vermehrt auf günstigere Produkte umstiegen. Rapelli erzielte – zusammen mit den aus dem Segment Convenience transferierten Volumen – eine solide Performance und konnte sowohl im Retail- als vor allem auch im Food-Service-Bereich zulegen. Weniger erfreulich verlief es bei Albert Spiess. Die Auslistung eines grösseren Auftrags sowie die fehlenden Intercompany-Umsätze mit Spiess Europe im schwächelnden französischen Markt resultierten in einem negativen Wachstum. Möfag konnte den Absatz erneut steigern. Über alle Kompetenzzentren hinweg belasteten die im zweiten Halbjahr schnell angestiegenen Schweinefleischpreise die Ergebnisse. In Kombination mit zeitlich begrenzten Volumenaufträgen zu Fixpreisen drückte dies wesentlich auf die Gruppenrentabilität.

Das ORIOR Segment International mit den Kompetenzzentren Culinor Food Group und Casualfood, der zur Biotta gehörenden Schwestergesellschaft Gesa und der Kommissionierungs- und Vertriebsplattform Spiess Europe steigerte den Nettoerlös im Berichtsjahr um 4.8 % auf CHF 198.8 Mio. (Vorjahr: CHF 189.7 Mio.). Das Segment erzielte ein sehr gutes organisches Wachstum von 8.5 % bei einem Wechselkurseffekt von –3.7 %. Die Culinor Food Group verzeichnete eine ausserordentlich gute Performance. Positive Treiber waren neben der weiteren Kunden- und Kanalentwicklung die Lancierung innovativer Produktlinien sowie die Weitergabe der gestiegenen Inputkosten. Auch Casualfood konnte mit Wachstum überzeugen, dies dank höheren Passagierfrequenzen an allen wichtigen Standorten sowie dank neuer Konzepte und Outlets an bestehenden und neuen Standorten. Gesa profitierte weiterhin von ihrer starken Marktstellung in der hochspezialisierten Nische und wuchs ebenfalls sehr erfreulich. Einzig Spiess Europe konnte im Segment International nicht überzeugen und verlor gegenüber dem Vorjahr aufgrund der genannten Gründe wesentlich Umsatz.

Die ORIOR Verantwortung
Bei vier von fünf quantitativen Zielen ist ORIOR auf Zielpfad. Das ist erfreulich, zumal alle Nachhaltigkeitsziele auch die Geschäftsperformance positiv beeinflussen. Wasserverbrauch, Treibhausgase, Food Waste und Unfallquote lagen per Ende 2023 auf Zielkurs des Linearfortschritts; die Krankheitsquote konnte den Absenkpfad nicht erreichen. Mit dem Bericht über das Jahr 2023 werden erstmals auch die Anforderungen aus dem Obligationenrecht hinsichtlich nichtfinanzieller Berichterstattung adressiert. Die Vorbereitungen hierfür erstreckten sich über das gesamte Berichtsjahr. So wurde z. B. die doppelte Materialitätsanalyse durchgeführt und das gesamte Berichtskonzept auf die neuen Anforderungen ausgelegt. Im Sommer 2023 hat sich ORIOR mit dem Beitritt zur SBTi (Science Based Target initiative) zudem offiziell zu wissenschaftsbasierten Klimazielen bekannt. Die Baseline wurde errechnet und auf dieser werden nun die kurz- und langfristigen Ziele erarbeitet.

Dividende
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 23. Mai 2024, eine leicht höhere Dividende von CHF 2.51 je Aktie auszuschütten (Vorjahr: CHF 2.50).

Ausblick
Für das laufende Jahr erwarten wir ein weiteres organisches Wachstum und eine Verbesserung der EBITDAMarge. Das Umfeld und die Märkte dürften anspruchsvoll und die geopolitische Lage angespannt bleiben, wodurch sich die Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit von ORIOR kaum verbessern werden. Umsatzseitig erwarten wir dennoch ein von allen Segmenten getragenes organisches Wachstum von 1.5 bis 2.5 % (zu gleichbleibenden Wechselkursen). Als positive Treiber auf der Topline werden sich wiederum unsere etablierten Kernsortimente und Innovationen, die breite Diversifikation – kunden-, kanal- und produktseitig – sowie weitere Preisweitergaben durchsetzen. Das Segment International wird voraussichtlich erneut am stärksten zum organischen Gruppenwachstum beitragen. Im Fokus stehen ausserdem die Verbesserung der Rentabilität und die Steigerung der Effizienz, wofür umfassende Massnahmen laufen, sowie die Umsetzung weiterer Werksentwicklungsprojekte. Im Kontext des anspruchsvollen Umfelds rechnen wir für das Geschäftsjahr 2024 mit einer schrittweisen Verbesserung der EBITDA-Marge auf 9.3 bis 9.5 %.

Ambitionen aus der ORIOR Strategie 2025
Die Ambitionen zum organischen Wachstum (durchschnittlich 2 bis 4 % p.a.), zur Eigenkapitalquote (>25 %), zur Verschuldungsquote (<2.5x) und zum Verbesserungsindex der Nachhaltigkeitsziele (>80 %) bleiben bestehen. Auch an der Ambition einer EBITDA-Marge >10 % wird festgehalten. Angesichts des voraussichtlich anhaltend anspruchsvollen Umfelds dürfte eine Erholung auf das angestrebte Niveau 2 bis 3 Jahre in Anspruch nehmen. An der jährlichen Steigerung des absoluten EBITDA kann infolge des Resultats 2023 nicht mehr festgehalten werden. Der Verwaltungsrat sieht für die nächsten Jahre eine mindestens gleichbleibende absolute Dividende vor.

Massnahmen zur Stabilisierung und Steigerung der Rentabilität und Effizienz
Sämtliche Schweizer Kompetenzzentren der ORIOR Gruppe sind in eine umfassende Business- und Produktportfolioanalyse eingetreten, um Innovationen sowie margenstarke Produktsortimente konsequenter im Markt zu fördern und zu platzieren. Kostenseitige Optimierungspotenziale werden weiterhin konsequent umgesetzt. Auf Basis der Ausgangslage und der Anpassungen im Portfolio werden in einzelnen Kompetenzzentren auch die Strukturen überdacht und angepasst.

Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung haben mit Blick auf die anhaltend anspruchsvollen Rahmenbedingungen beschlossen, in die neue 5-Jahresplanung einzusteigen. Die ORIOR Werksentwicklung ist ein zentraler Teil davon, um die Rentabilität zu steigern und die Effizienz zu verbessern. ORIOR hat zu diesem Zweck am strategisch wichtigen Standort in Oberentfelden ein angrenzendes Gebäude mit zusätzlichem Land erworben. Es ist vorgesehen, in diesen Standort zu investieren. Derzeit läuft die Planung. Sobald diese ausgereift ist, werden weitere Informationen zum Projekt kommuniziert.

Veränderung im Verwaltungsrat
Walter Lüthi, langjähriges Mitglied des Verwaltungsrats, stellt sich an der kommenden Generalversammlung vom 23. Mai 2024 nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung. Während über acht Jahren hat Walter Lüthi die ORIOR Gruppe begleitet und mitgeprägt, wofür ihm ein grosser Dank gebührt.

Der Verwaltungsrat der ORIOR AG beantragt der Generalversammlung vom 23. Mai 2024, Felix Burkhard und Dr. Patrick M. Müller als neue Mitglieder in den Verwaltungsrat zu wählen. Felix Burkhard (Jahrgang 1966) ist CFO und Mitglied der Geschäftsleitung der Galenica Gruppe, Bern. Der ausgewiesene Finanzexperte verfügt über langjährige Führungserfahrung in unterschiedlichen Positionen bei der auf den Gesundheitsmarkt spezialisierten Galenica Gruppe. Dort führte er unter anderem während mehreren Jahren das Retailgeschäft, darin eingeschlossen Amavita, Sun Store sowie das Joint Venture Coop Vitality. Dr. Patrick M. Müller (Jahrgang 1980), leitete bis vor Kurzem als CEO das britische Home Delivery Unternehmen Milk & More. Er besitzt ausgezeichnete Kenntnisse des europäischen Lebensmittelmarktes und zeichnet sich durch sein langjähriges erfolgreiches unternehmerisches Wirken aus. Zuvor war er für die Unternehmensgruppe Theo Müller in mehreren Führungspositionen in Grossbritannien, Osteuropa und Luxemburg tätig.

Zusammen mit der Einladung zur Generalversammlung werden beide Kandidaten mit einem kurzen Lebenslauf sowie den wichtigsten Kompetenzen vorgestellt.

Veränderung in der Konzernleitung
Andreas Lindner, CFO der ORIOR Gruppe, hat dem Verwaltungsrat und der Konzernleitung mitgeteilt, dass er sich Anfang 2025 aus seinem Amt zurückziehen möchte, um sich privaten / sportlichen Engagements zu widmen und sich künftig auf Verwaltungsratstätigkeiten zu konzentrieren. ORIOR bedauert diesen Entschluss sehr und bedankt sich bereits heute für sein wertvolles Wirken. Die Suche nach einem geeigneten Kandidaten wird aufgenommen. Sobald ein Nachfolger für Andreas Lindner ernannt wurde, wird dies entsprechend kommuniziert.

Dank
Der Einsatz, die Identifikation und das gemeinsame Einstehen für die erfolgreiche Entwicklung von ORIOR sind entscheidend für unseren Erfolg. Umso mehr, wenn die Rahmenbedingungen rau und das Umfeld volatil sind. In diesem Sinne gebührt allen Mitarbeitenden ein grosser Dank für ihr geschätztes Wirken. Unser Dank geht auch an unsere Kunden und Partner für die aufrichtige und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ebenso bedanken wir uns herzlich bei unseren Aktionärinnen und Aktionären für das Vertrauen in uns und unsere Arbeit.

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