"Stillstand gibt es bei mir nicht"

Petra Führich

Petra Führich, leidenschaftliche Restaurantleiterin und charmante Talkqueen spricht über Frauenpower, dem besten Wiener Schnitzel der Stadt und wie sie ihre Talkreihe auf Youtube brachte.

Vor fast 28 Jahren hat Petra Führich das Restaurant Führich in der Wiener Innenstadt übernommen. Hier wird Frauenpower großgeschrieben.

Was ist Ihr Erfolgsrezept?
Ich liebe meine Arbeit, das ist sicherlich das Wichtigste. Und zudem probiere ich immer wieder neue Dinge aus, Stillstand gibt es bei mir nicht. Deshalb wird bei uns nicht nur traditionelle Wiener Küche serviert, sondern immer wieder neue Gerichte.

Beim Blick in die Karte fällt auf, dass viele Speisen glutenfrei sind, selbst das Schnitzel. Folgen Sie damit einem Ernährungstrend?
Nein, bei mir wurde vor einigen Jahren Zöliakie festgestellt, eine Darmerkrankung, die Glutenunverträglichkeit mit sich bringt. Ich habe festgestellt, dass sich auch ohne dieses Klebereiweiß gut leben lässt und die Speisekarte entsprechend umgestellt – ohne jegliche Geschmackseinbußen. Im Gegenteil: Das Wiener Schnitzel zählt zu den besten der Stadt und ich werde immer wieder nach dem Rezept für die Panade gefragt. Aber das ist ein gut gehütetes Geheimnis. Bei den Gästen kommt die hochwertige glutenfreie Küche sehr gut an.

Manche rätseln auch darüber, ob sie eine Nachfahrin des böhmisch-österreichischen Malers Joseph Ritter von Führich sind, der im 19. Jahrhundert gelebt hat. Nach ihm sind das Restaurant und die Gasse, in dem es liegt, benannt. Ist er ein Ur-Ahn von Ihnen?
Nach der Herkunft meines Namens werde ich natürlich oft gefragt. Es ist eine längere Geschichte, die ich meinen Gästen auf Nachfrage gerne persönlich erzähle.

Das Restaurant Führich ist nicht nur ein Treffpunkt für Genießer, sondern auch ein Ort der Kommunikation. Ihre Talkreihe, bei der unter andrem schon Rüdiger Dahlke, Barbara Balldini, Pablo Hagemeyer zu Gast waren, erfreut sich großer Beliebtheit, mittlerweile sogar auf Youtube. Wer steht auf noch auf Ihrer Gästewunschliste?
Ich hatte bisher großes Glück mit meinen Gesprächspartnern, faszinierende Persönlichkeiten, die viel zu erzählen hatten. Mit Tina Turner wurde ich mich gerne einmal unterhalten, aber das ist vermutlich nicht möglich. Auch die Kabarettistin Monika Gruber würde ich gerne einmal zum Führich-Talk einladen, ebenso Elisabeth Gürtler, die Grand Dame vom Sacher.

Lauter starke, erfolgreiche Frauen wie Sie. Wie haben Sie den Einstieg in die Männerdomäne Gastronomie vor 28 Jahren erlebt?
Ich war damals klein, blond und jung, deshalb musste ich schnell lernen, hart zu sein, um mich durchsetzen zu können.
Heute erlebe ich oft, wie gut Frauenpower funktioniert. Das beste Beispiel dafür ist mein Küchenteam, das nur aus Mitarbeiterinnen besteht. Liebe, Hingabe und Elan prägen unser tägliches Tun.   

Macht sich der weibliche Blick auf die Dinge auch im Restaurant bemerkbar?
Ja, zum Beispiel auf den Toiletten, wo unter anderem Make-up für die Damen und Düfte für die Herren bereitliegen. Wir legen bei unserem Ambiente viel Wert auf gediegene Gemütlichkeit. Und natürlich Freundlichkeit, damit sich jeder Gast von Anfang an wohlfühlt.

Bekommen Sie auch entsprechende Rückmeldungen?
Ja, das reicht von „tolles Restaurant mit hervorragender Atmosphäre“ über „das Service, das unfassbar freundlich ist“ bis zu „das wirklich richtig gute Essen“. Und besonders häufig gibt es Lob für die große Auswahl für Gäste mit Zöliakie. Ich bekomme oft positives Feedback und freue mich sehr darüber. Wenn die Gäste glücklich und zufrieden sind, dann bin ich es auch.

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Restaurant Führich

  Führichgasse 6, 1010 Wien
  Österreich
  +43 1 5130880

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